Erstaunlich packend

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annajo Avatar

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Berlin im Jahre 1906: Um von ihrem brutalen Ehemann loszukommen, muss Clara auf eine List zurückgreifen. Sie täuscht eine Affäre vor, damit ihr Mann die Scheidung einreicht. Leider ist der Preis höher als gedacht, denn sowohl ihr Erbe als auch die Kinder gehen an ihren Mann. Clara ist am Boden zerstört ...

Petra Durst-Benning, die eine etablierte Autorin historischer Romane (vor allem 19./20. Jahrhundert) ist und von der ich schon einiges gelesen habe, schafft es, bereits auf diesen wenigen Seiten der Leseprobe zu packen. Man kann sich sehr gut in Clara hineinversetzen und spürt jeden Stich, den das hämische Gerichtspublikum auf sie abfeuert. Besonders betroffen gemacht hat mich, als sie dann schließlich noch ihre kleine Tochter verliert und den perfiden Spielchen ihres Ex-Mannes machtlos gegenüber steht. Gut nachvollziehbar schildert die Autorin die Gegebenheiten der Zeit, besonders die Machtlosigkeit der Frauen. Nun bin ich gespannt, ob es Clara auf den restlichen 530 Seiten gelingt, ein neues Leben aufzubauen und welche Schwierigkeiten noch für sie bereitstehen ...

Das Cover sowie der Titel hatten mich zunächst abgeschreckt, da zum einen die Pastellfarben als auch der Titel eher einen Frauenroman vermuten lassen. Daher war ich überrascht, wie packend die Leseprobe doch war.