Aus dem Leben eines Taugenichts

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buchmareike Avatar

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Berlin Heat ist kein klassischer Thriller, eher eine Gangsterstory. Zocker Tom Lohoff verbringt seine Zeit in Wettbüros. Er lebt im Jetzt, macht sich seine Gedanken über die Welt, aber lebt in den Tag hinein und verdrängt alles Unangenehme. Wie zum Beispiel seine Schulden bei einem Gangsterboss. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit der Vermietung von Wohnungen an Touristen. Außerdem versorgt er sie mit allem, was man zum Partymachen in Berlin so braucht. Ein moderner Taugenichts. Harmlos. Sympathisch.

Als der Gangsterboss seine Schulden eintreibt, ist Tom in einer Zwangslage. Er lässt sich auf zwei zwielichtige Gestalten ein, die eine Wohnung von ihm mieten wollen. Und zwar sofort.

Tom schwahnt nichts Gutes. Trotzdem hat er keine Wahl. Er bringt die beiden und einen alten Mann zu seiner Wohnung, nicht ahnend, dass der Alte ein AFD Politiker ist, der entführt wurde.

Die Handlung des Thriller ist bildhaft und dicht erzählt. Oft mit einem Augenzwinkern. Die Charaktäre werden liebevoll und ein wenig überspitzt dargestellt. Man hat das Gefühl, einen alten Gansterfilm zu sehen. Es wird nie über die Maßen brutal. Sehr schön war auch der Schauplatz Berlin miteingebunden.

Humor und Atmosphäre bringen Pluspunkte. Die Spannung hat ein wenig gefehlt. Und leider wurde eine überraschende Wendung gleich bei der Inhaltsbeschreibung auf dem Buchumschlag vorweggenommen. Das Finale mit dramatischem Höhepunkt bricht mit dem locker flockigen Erzählstil und hat für mich nicht so gut gepasst. Aber alles in allem war es ein lesenswertes Buch.