Etwas Besonderes

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winterkind87 Avatar

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Ona Vitkus ist eine Immigrantin aus Litauen und lebt in Portland. Sie ist 104 Jahre alt und hat in ihrem langen Leben schon einiges erlebt. Jede Woche kommt ein Pfadfinder und hilft ihr mit Tätigkeiten in und um das Haus. Es ist ein besonderer Junge, nicht zu vergleichen mit den anderen, die sie bisher kennengelernt hat.
Das Buch beginnt damit, dass Quinn Porter bei ihr Zuhause auftaucht. Er ist gekommen, um die Pflichten des Jungen zu übernehmen. Er ist nicht ohne Grund bei ihr aufgetaucht: Sein Sohn ist seit zwei Wochen tot und er übernimmt fortan dessen Pflichten. Auf diese Weise versucht er seinen Sohn zu verstehen, denn als Musiker war er viel unterwegs und hat sich kaum um ihn gekümmert. Durch Ona lernt Quinn seinen Sohn erst wirklich kennen.

Meine Meinung:
Das rote Cover hat mich sofort angesprochen, obwohl es nur wenig auf den Inhalt schließen lässt. Zusammen mit dem Klappentext machte es mich aber gleich neugierig. Ich wollte wissen was eine 104 Jahre alte Frau zu erzählen hat und wie es sein kann, dass ein Vater erst von einer fremden Frau erfahren muss wie sein Sohn wirklich war.
Die Geschichte startet gleich sehr traurig, als Quinn bei Ona auftaucht und der Leser vom Tod des Jungen erfährt. Die Autorin schreibt ergreifend und die schrullige Ona, die doch recht eigenwillig ist, gefiel mir gut.
Die Beziehung zwischen Ona und dem Jungen, die in Rückblenden erzählt wird, waren meine Lieblingsteile. Ich konnte spüren wie sehr die zwei ihr beider Leben gegenseitig bereichert haben. Die Freundschaft zwischen ihnen zu beobachten war bittersüß. Immerhin wusste ich als Leser ja, dass er nicht mehr lebt. Doch leider umfasst dieser Teil nur etwa die Hälfte des Buchs aus. Die restliche Geschichte spielt in der Gegenwart.
Der Schreibstil passt sehr gut zur der Stimmung des Buchs. Er ist flüssig, angenehm zu lesen und mitreißend. Manchmal war es mir jedoch fast zu distanziert und die Emotionen konnten mich nicht richtig erreichen. Trotzdem ist es eine stimmige und empfehlenswerte Geschichte, die etwas Besonderes ist.

Fazit:
Eine Rezension zu diesem Buch zu schrieben, ist sehr schwierig und ich habe das Gefühl diesem Werk kaum gerecht zu werden. Es ist kein 08/15 Buch, sondern sticht sowohl mit seinem Schreibstil als auch seiner Handlung aus der Menge anderer Bücher heraus. Es ist eine Geschichte über eine ungleiche Freundschaft, den Verlust und den Umgang mit dem Alter. Empfehlenswert!