Quinns Reue

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sylviemarie Avatar

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Als Quinn auf die 104jährige Ona Vitkus trifft, will er eigentlich nur den Job seines verstorbenen Sohnes zu Ende bringen, der als Mitglied der Pfadfinder einmal pro Woche der alten Frau behilflich war. Sieben Mal hat Quinn noch abzuleisten und er ist entschlossen, die Verpflichtung, die sein Sohn eingegangen ist, abzutragen und es damit gut sein zu lassen. Er hofft, damit ein wenig sein schlechtes Gewissen beschwichtigen zu können – denn Quinn hat sich nie besonders um seinen Jungen gekümmert. Entsprechend wenig weiß er über ihn. Ausgerechnet die Arbeit bei Ona Vitkus bringt ihm seinen Sohn näher. Den Ona lernte in den wenigen Wochen ihrer Bekanntschaft den kleinen Jungen besser kennen als sonst jemand und wurde in der kurzen Zeit seine allerbeste Freundin. So erfährt Quinn, dass sein Sohn Ona dazu brachte, nochmals die Fahrprüfung zu machen und sie unbedingt ins Guinessbuch der Rekorde bringen wollte – seine absolute Lieblingslektüre. Ona erzählte ihm dafür ihre Lebensgeschichte und liess ihn einfach so sein wie er war, etwas was Quinn nie so recht konnte. Doch Ona nimmt auch Quinn für sich ein und so werden es deutlich mehr als sieben Begegnungen mit der alten eigensinnigen Frau….
Es ist dies ein sehr berührendes und leises Buch, in dem immer die Erinnerung an einen kleinen – merkwürdigerweise namenlosen (ich hoffe, ich habe das nicht irgendwo überlesen) – Jungen mitschwingt, der unerwartet aus dem Leben gerissen wurde und damit seine Eltern in ihren Grundfesten erschüttert hat. Es braucht diese alte erfahrene Frau, um sie wieder einigermaßen aufzurichten. Eine schöne Geschichte, ein liebevoll aufgemachter Roman, der auffallend abweicht von den üblichen Herzschmerz-Geschichten. Den Titel kann ich nicht ganz nachvollziehen, eventuell ist er nur schlecht übersetzt.