Rührend

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mauela Avatar

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Der Roman „Bevor die Welt erwacht“ von Monica Wood erzählt von einer ungewöhnlichen und berührenden Freundschaft zwischen der 104jährigen Ona und einem elfjährigen Pfadfinderjungen. Der Junge, dessen Namen im Roman nicht genannt wird, hilft Ona jeden Samstag bei ihren Gartenarbeiten und verblüfft sie mit seinem Wissen über Weltrekorde der dubiosesten Art und steckt sie mit seiner Lebensfreude an. Als der Junge unerwartet stirbt übernimmt dessen Vater Qiunn die samstäglichen Hilfsarbeiten um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, denn er war nie für seinen Sohn da, und um heraus zu finden wie sein Sohn wirklich war. Dabei freundet er sich mit Ona an und beide zusammen versuchen den letzten Wunsch des Jungen gemeinsam umzusetzen.

Der Roman erzählt nicht nur eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft sondern ist auch ungewöhnlich aufgebaut. Neben der eigentlichen Erzählung werden immer wieder Listen mit den unterschiedlichsten und ungewöhnlichsten Weltrekorden aus den Guinnesbüchern der Weltrekorde aufgelistete, die das Interesse des kleinen Jungen an Weltrekorden jeder Art gut wiederspiegeln und teilweise so unglaublich schräg sind, dass sie dem Leser trotz der traurigen Rahmenhandlung ein Lächeln entlocken. Neben der Erzählung und diesen Listen gibt es jedoch noch einen weiteren Erzählstrang. Eine Tonbandaufnahme von Ona, die aus ihrem Leben und ihrer Vergangenheit erzählt. Diese Aufnahmen sind Teil eines Schulprojektes des Jungen und werden ausschließlich als Monolog wieder gegeben. Diese drei total verschiedenen und teilweise ungewöhnlichen Erzählstile geben dem Buch eine gewisse Leichtigkeit und machen das Lesen abwechslungsreich und interessant.

Ein ungewöhnlicher Roman, der zeigt, dass Freundschaft überall entstehen kann ungeachtet dem Alter, der Einstellung, der Religionszugehörigkeit. Von mir eine klare Leseempfehlung.