August

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milena Avatar

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Callan Wink legt mit "BIG SKY COUNTRY" eine beeindruckende Innenansicht der amerikanischen Provinz vor. Bonnie und Dar aus Michigan, 21 und 26 Jahre alt, gründen eine Familie und ziehen ihren Sohn August auf einer Milchfarm groß. Das Glück ist nicht von langer Dauer. Dar, eigentlich Darwin, geht auf in dem Leben, seiner Frau wird es zu eng, ihr fehlt die intellektuelle Anregung. Als Dar sich eine junge Geliebte zulegt, die er einziehen lässt, verlässt sie ihn zusammen mit August und zieht nach einer Zwischenetappe, um ihr Studium der Bibliothekswissenschaften zu beenden, weiter nach Montana. Die Jahre in Montana und die Landschaft dieses Landstrichs werden prägend für August. August beugt sich nicht den Plänen seiner Mutter, ein Studium zu beginnen, und arbeitet u.a. als Hilfsarbeiter auf einer Ranch in Montana. Es passiert nichts Großartiges in der Geschichte. Szenen, in denen rohe Gewalt beschrieben wird, wie eine Gruppenvergewaltigung nach einem Saufgelage, eine monströse Tierquälerei, um einer Katzenplage Herr zu werden, erschüttern, um gleich darauf von Szenen, in denen Banalitäten beschrieben werden, abgelöst zu werden. Und genau darin liegt die Stärke des Buches. Gutes, Böses, Monströses, Alltägliches und unfassbar Dummes liegen eng nebeneinander und bedingen sich gegenseitig und der Mensch laviert dazwischen und muss seinen eigenen Weg finden. Mir hat der Roman sehr beeindruckt, wobei ein Extrapunkt an das grandiose Cover gehen darf!