Coming-of-Age-Roman, der sein Potential nicht ausschöpft

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dindin Avatar

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Der Autor Callan Wink erzählt in seinem Buch von August, dessen Leben er von seiner Kindheit bis zu der Zeit als junger Erwachsener begleitet. August wächst zunächst auf der Farm seiner Eltern in Michigan auf, ehe er nach deren Trennung mit seiner Mutter nach Montana umzieht. Nach der Schule widersetzt er sich dem Wunsch der Mutter und bewirbt sich nicht um einen Studienplatz. Stattdessen probiert er sich in verschiedenen Jobs aus, um schließlich auf einer Ranch in Montana zu arbeiten.

Dem Roman merkt man an, dass die Stärke des Autors in der Kurzgeschichte liegt, was bei einem Buch mit 380 Seiten nicht unbedingt ein Kompliment ist. Die Erlebnisse von August werden von Callan Wink episodenhaft erzählt. Diese so entstehenden kleinen Ausschnitte aus dem Leben des Heranwachsenden sind mitunter interessant, oft belanglos und manchmal abstoßend. Was dem Autor jedoch nicht gelingt, ist es herauszuarbeiten, was diese Erlebnisse bei August bewirken, dem Leser also sein Innenleben offenzulegen. Dass er August als wortkargen, introvertierten Menschen anlegt, der seine Gefühle nicht offenbart, soll diese Schwäche des Buches wohl kaschieren. So ist das Buch denn auch eher die Aneinanderreihung von Erlebnissen als ein Bildungsroman. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen.
Fazit: Ein Buch, dass sich gut lesen lässt, aber nicht nachhaltig in Erinnerung bleibt.