Ein Cowboy auf dem Weg zu sich

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biancaneve_66 Avatar

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Erzählt werden einige Jahre aus dem Leben des Farmerjungen August. Wie seinem Vater gefällt auch ihm das Leben auf Farm in Michigan. Seine Mutter hat und hatte allerdings immer schon andere Ambitionen, und als August ein Teenager ist, übersiedelt sie mit ihm nach Montana, wo sie als Bibliothekarin arbeitet und August auf dem Weg zum Erwachsenwerden einige Hürden überwindet.
Die Leseprobe und das Cover, das mit dem trockenen Feld, den endlosen Strommasten und dem Stück Straße auf endlose Weite hinweist, haben mich sehr neugierig gemacht. August ist ein ruhiger Charakter, unentschlossen auf dem Weg vom Jungen zum Mann; Freunde oder Freundinnen zu finden, fällt ihm schwer. Es mag sein, dass ich als Frau, in Europa aufgewachsen, nicht das richtige Zielpublikum für den Roman bin. Die Geschichte plätschert dahin, ruhig und meist unspektakulär. Der Schreibstil passt sich dieser Ruhe an; eine Begebenheit folgt auf die nächste. Alkoholkonsum und Schlägereien scheinen zum normalen Alltag am rauen Land zu gehören; die Arbeit auf der Ranch besteht zum Großteil aus dem Aufstellen von Zäunen. Alles etwas gewöhnungsbedürftig für mich.
Interessant fand ich die wenigen Einblicke ins Leben der Hutterer sowie die „Männergespräche“ zwischen August und seinem Vater; über die Distanz von 2000 Kilometern bestehen sie fast nur aus Kommentaren zum Wetter – ab und zu sind auch kleine Hinweise auf die derzeitige Lebenssituation eingestreut.
Ich möchte nicht sagen, dass mich das Buch nicht unterhalten hätte. Nur hat es mich leider nicht richtig gepackt. Aber das ist nur meine persönlich Meinung. Andere Leser mögen ihre Freude an der Lektüre haben.