Gut: August im Bildungsroman

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florinda Avatar

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Callan Winks Bildungsroman "Big Sky Country" hat mir ausnehmend gut gefallen und außerdem gleich noch eine Bildungslücke bei mir beseitigt, die ich doch bisher mit dem Wort "Bildungsroman" niemals konfrontiert worden bin.
Protagonist ist August, den wir zunächst auf der kleinen elterlichen Farm treffen, wo er mit der aus wohlhabendem Hause stammenden Mutter und dem aus ärmlicheren Verhältnissen kommenden Vater lebt. Der "Standesunterschied" war von Anfang der Beziehung an schwierig, die Mutter wohnte auch bereits in einem Nebenhaus, obwohl die äußere Form und der freundlich-höfliche Umgang miteinander gewahrt blieb, so dass "Augie" eine weitgehend unbelastete Jugend verleben konnte. Als der Vater dann jedoch mit der jungen Farmarbeitsaushilfe Lisa ein sexuelles Verhältnis beginnt, kommt es zur Trennung des Ehepaares und die Mutter verlässt mit ihrem Sohn das Haus.
Beide ziehen weit weg und Augie besucht den Vater, der inzwischen fest mit Lisa zusammen lebt, nur selten. Dafür sammelt er mit der neuen Nachbarin erste sexuelle Erfahrungen.
Schließlich begleiten wir ihn auch noch auf eine abgelegene kleine Farm nahe Billings, Montana/USA, wo er gänzlich zum Erwachsenen wird.
Eine leicht lesbare, leise, aber trotzdem unterhaltsame Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten, schönen Wortbildern und vielen Nebeninformationen z. B. über Gruppen wie die Amishs und die Hutterer.
Das ansprechende Cover passt sehr gut zum erzählten Geschehen.