Eine fast normale Familie
Das war wirklich ein sehr schöner Roman!
Bremen 1983: Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und wünscht sich dafür ein blaues Samtsakko. Doch er hat ein Gespräch seiner Eltern belauscht und ahnt, dass nichts aus seinem Wunsch wird. Denn die Hormanns sind pleite und wissen nicht , wie sie die sechsköpfige Familie über die Runden bringen sollen.
Die Eltern sind zwar sehr erfinderisch, aber können nicht gut mit Geld umgehen.
Aber sie wahren den Schein, selbst als der Gerichtsvollzieher kommt.
Auch wenn alles zusammenbricht, bewahren sie Ruhe. Und dann fahren sie gemeinsam mit dem Auto nach Frankreich. Solange, bis die Sonne scheint.
In diesem Roman stecken mehrere Generationen. Denn es wird auch vom Leben von Daniels Grossmüttern erzählt, die ihn schwierigen Zeiten ihre Kinder durchgebracht haben. Auch die Anfangszeit der Beziehung von Daniels Eltern wird erzählt und von Zeiten in denen ein Monatslohn von 250 D-Mark normal war.
Der Autor braucht nicht viele Worte, um die Umstände oder ein Leben zu erzählen, aber er tut das mit einer Prägnanz, so dass alles gesagt ist.
In diesem Roman sind es die Frauen der Familie, die das finanzielle Leben am Laufen halten- durch Heimarbeit und Entbehrung.
Aber trotzdem ist er ein Buch mit einer positiven Stimmung und mir hat besonders gut gefallen, mich in den 80-er Jahren wiederzufinden. Da war ich ungefähr in dem Alter von Daniel aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird.
Ein rundum wunderbarer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe😊