Arm und glücklich reich und unglücklich?

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kilian Avatar

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Bittersüss- ein Wort das im Zusammenhang mit einem Roman an schwülstige Liebe a la Hedwig Courts Mahler erinnert. Das Cover kommt dem nahe, obwohl eher klar strukturiert. Die Geschichte selbst ist zumindest in der Leseprobe weit davon entfernt.
Der erste Satz ist schon so prägnant, nimmt auch etwas die Story vorweg: bevor sie mich hasst, bevor sie mich liebte. Die Stipendiatin Mabel Dagmar lebt zusammen mit der reichen Genevra Katherine Winslow in einem Studentenwohnheimzimmer. Anfangs nimmt Genevra keinerlei Notiz von ihr, sie raucht trotz Verbot im gemeinsamen Zimmer. Als noble Geste überlässt sie Mabel Winterstiefel an einem Tag, als sie eh nicht nach draussen geht. So als eine Art Almose, wie Reiche es tun müssen? Wahrscheinlich um ihren Eltern eins auszuwischen lädt Genevra Mabel zum Empfang anlässlich ihres Geburtstages bei der Collegepräsidentin ein und kauft ihr auch dafür noch ein Kleid. Dabei erfährt Mabel, dass in der reichen Welt von Genevra, genannt Ev, auch nicht alls gut verläuft. Vieles wird von ihr und ihrer Stellung erwartet, auch sich demokratisch zu geben. Lebt sie deshalb im Wohnheim? Sie hat auch nicht den Wünschen ihres Vaters entsprochen mit der üblichen Geburtstagsspende an ein Institut. Wenn sie hier die materielle Entscheidungsfreiheit hatte, hat sie dann auch eigenes Geld? Bestraft wird sie dafür mit der aus angeblicher Rücksicht verspäteten Nachricht vom Selbstmord ihres Cousins. Als Mabel sie daraufhin tröstet wird sie spontan zum Ferienhaus der Winslows eingeladen.
Einerseits ist es genau das was Mabel will, andererseits sieht sie ja an Ev was das kosten kann.
Irgendwo schon etwas klischeehaft aber auf eine lesenswerte Art.