Bittersweet: Dazugehören

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signalhill Avatar

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Mabel möchte dazgehören. Sie bekommt tagtäglich die Welt der Reichen und Guten in Personifizierung ihrer Zimmernachbarin Ev vorgespielt. Eine Einladung ins Ferienhaus der Familie, zu der sie am liebsten gehören würde, wird sie deshalb nicht ausschlagen; wie blauäugig eigentlich, denn die einfache Mabel passt ja nicht in die eher kühle Familie und wird wohl nie dazugehören, und so wird dieser Sommer für Mabel auch "Bittersweet", wie der Roman der amerikanischen Autorin Miranda Beverly-Whittemore heißt, der im schönen Vermont spielt.

Die Familie der reichen Mitbewohnerin, die sich am liebsten großzügig und ganz in weiß darstellt, hat sicher viele Probleme und Fehler, die sich bereits im Selbstmord des Cousins andeuten. In den Ferien wird Mabel wohl ihre Lektion lernen und vielleicht auch sehen, dass diese Familie und das Leben der Reichen mehr Zwänge und mehr Schein als sein ist.

Mabel wird ein Geheimnis lüften oder für sich behalten. Vielleicht hat dies mit dem Tod des Cousins zu tun. Sicher muss sie sich entscheiden, ob sie die Wahrheit aufdeckt und die Familie verlassen muss, oder ob sie alles für sich behält und da bleiben kann. Ich finde die Geschichte bisher sehr nachvollziehbar, sehr authentisch, aber auch sehr spannend. Jeder hat ja schon mal das Gefühl gehabt, vielleicht irgendwo dazugehören zu wollen, aber am Ende stellt sich doch heraus, dass die Menschen, die scheinbar alles haben, doch nur materiell besser gestellt sind, aber menschlich doch eher arm.

Gern würde ich dieses Buch mitlesen und mich in die Traumwelt von Vermont entführen lassen. Das Buch hat bisher die volle Sternzahl verdient.