Netter Hunderoman, aber zu wenig "Krimi"

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sasto19 Avatar

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Blut & Barolo – der Titel des Buches von Carsten Sebastian Henn verspricht einerseits ein kriminalistisches Abenteuer und andererseits italienisches Flair, in welchem dieser 2.Band des Autors spielt.

 

Die Hauptdarsteller und „Ermittler“ in diesem „tierischen“ Krimi sind jedoch nicht die Menschen sondern Hunde. Insbesondere  der Trüffelhund Giacomo mit seinen Freunden, dem Windspiel Niccolo und dem Spanielhündin Canini spielen hier die Hauptrolle.

 

Dabei geht es um das aus dem Duomo gestohlene Turiner Grabtuch, dass auf Umwegen Giacomo in die „Schnauze“ fällt. Seine Besitzerin Isabella wird verdächtigt, in den Raub verwickelt zu sein und flugs verhaftet und eingesperrt. Giacomo hat den „alten Lappen“ jedoch erstmal gut verbuddelt und damit fangen die Schwierigkeiten erst an.

Denn auch Amadeus, der Pharaonenhund aus dem Duomo, will so schnell wie möglich das Grabtuch wieder zurück beschaffen, wurde er doch als eigentlicher Wächter dieses Tuches von seiner eigenen Hundesippe schmerzlich verstoßen, weil er seiner Aufgabe nicht gewachsen war.

 

Eine Suche nach dem heiligen Tuch aus verschiedenen Richtungen beginnt, und es stellt sich die Frage, wer an diesem raub die Schuld trägt. Doch es ist absehbar, dass diese Suche sic nicht einfach gestaltet und sich nicht nur einige Hunde im Weg stehen, sondern auch ein paar menschliche Gestalten Probleme mit sich bringen. So entwickeln die Vierbeiner eigene Ideen, untermalt von ihren persönlichen Zielen und sehr menschlichen Eigenschaften, die oftmals kollidieren…

 

Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Ein Krimi, aus der Sicht von Hunden erzählt, ist vielleicht  auch noch schwieriger umzusetzen. Die Hunde selbst haben mir sehr gut gefallen, vor allem der alternde knurrige Giacomo mit seiner Vorliebe für guten Wein und schmackhaftes Essen.

 

Doch der Wechsel der Sichtweise zwischen vielen Hunden und Orten hat die Geschichte meines Erachtens doch etwas im Ablauf getrübt. Die Spannung konnte nicht durchgängig erzeugt werden und es fesselte mich nicht so sehr, dass ich das Buch auch gut aus der Hand legen konnte.

Die eigentliche Sache, d.h. die Suche oder die Wiederbeschaffung des Grabtuches nach Turin erschien doch etwas den verschiedenen Charakteren und Schicksalen der in Turin lebenden Hunde untergeordnet. Auch die Auflösung des Falls, warum das Tuch letztendlich gestohlen wurde, hat mich nicht begeistert.

 

Daher: Die Idee ist gut, der Autor bemüht sich auch diese liebevoll beschrieben umzusetzen. Doch die Handlung ist mir zuwenig spannungsgeladen und teils mit Längen versehen. Ich würde hier 3 Punkte vergeben, für eine ebenso amüsante wie schicksalhafte „tierische“ Geschichte, aber weniger für Nervenkitzel im Genre Krimi.

 

Doch ein paar Worte zum Äußeren: Cover und Einband gefallen mir sehr gut und sind sehr schön gestaltet. Ich denke, es bietet schon einen gewissen Blickfang.