Düster und realistisch

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bookienishie Avatar

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Es ist ein Psychoroman, der sehr schleppend beginnt aber immer sehr düster dargestellt wird, von der man angezogen wird und einen doch gegen Ende packt.
Der allein lebende Protagonist Kay Oleander und gleichzeitig auch Polizist in München erzählt uns seine Geschichte.
Beim Einsatz auf einer Rechtsradikalen-Demo wurde er mit einer Bierflasche im Gesicht getroffen, wodurch er auf einem Auge blind wurde. Vom Polizeidienst vorerst freigestellt, kann er mit sich nichts anfangen und verfällt dem Alkohol bis er Silvia Glaser kennenlernt, die Andeutungen für ein geplantes Attentat macht und ihn um Hilfe bittet.

Der Roman schleppt sich anfangs doch etwas dahin, dass man als Leser schon einiges an Durchhaltevermögen braucht. Tatsächlich wird man fast unmerklich von Seite zu Seite tiefer in die betrübliche Lebenssituation sowohl Oleanders als auch Glasers gezogen. Es ist faszinierend, wie tief man in die Psyche seiner beiden Protagonisten eindringt. Faszinierend ist auch Anis Beschreibung, wie Oleander und Glaser, obwohl anfangs sich gegenseitig stark misstrauend, langsam einander näherkommen in dem Gefühl, verlassen von ihren Mitmenschen nur sich selbst gegenseitig Beistand bieten zu können.

Insgesamt schwach, weil der Beginn einen mit dem sehr langsamen Tempo quält.