Dunkle Schatten über München
Wie nahezu in jedem Jahr überrascht uns Friedrich Ani mit einem neuen Roman, diesmal mit dem Titel >>Bullauge<<, erneut bei Suhrkamp verlegt.
Längst schon sind die Schilderungen bei Ani desillusioniert, die Figuren keinesfalls geradlinig in ihren oft gebrochenen Biografien.
Und erneut wird die alltägliche Polizeiarbeit in den Kontext der Ereignissen der Gegenwart gesetzt : gewaltbereite Mitmenschen unter dem Deckmantel der >>Spaziergänger<< verletzen den Protagonisten des Romans schwer.
Die Ermittlungen zum Täter bleiben erfolglos, zurück bleibt ein deutlich gezeichneter Polizist, psychisch und physisch überfordert und wohl auch allein gelassen von den Kollegen seiner Dienststelle, die selbst (nicht nur) durch eine Vielzahl von Einsätzen überfordert sind.
Die zuweilen lakonische Hauptfigur bezieht dabei eine klare Haltung gegenüber den Aktiven und den Mitläufern der >>Neuen Volkspartei Deutschlands<<, die mit ihren platten Parolen wie >>Freiheit dem Volk< oder >>Meinungsdiktatur, nein danke<< Deutschlands Demokratie gefährden und nicht nur in München viel zu viel Zulauf haben.
Anis Buch ist kein Kriminalroman und in der Mitte des Buches quält sein desillusionierter Protagonist sich und die Leserschaft mit seinen trunkenen Abstürzen nahezu im Übermaß.
Dabei tragen auch einige sprachliche Ungereimtheiten wie >>aus einem Himmelseck spitzte die Sonne in mein Fenster<< oder >>der Wind tapezierte meinen Körper mit wohliger Gänsehaut<< bei.
Auch hätte einem aufmerksamen Lektorat auffallen sollen, dass die Nachbarin Lea ein paar Absätze weiter nunmehr Inge heisst.
Aber Friedrich Ani gelingt es letztlich doch, der zuweilen etwas bemühten Konstruktion wieder deutlich Fahrt zu geben und so mündet der Roman in ein fulminantes Finale, in dem sich das Politische im Privaten verbirgt.
Berührend auch die Randfiguren der Geschichte, skurril, abgestürzt und dennoch liebenswert.
Am Ende bleibt die Hoffnung, es möge noch mehr von der Sorte des Kay Oleander geben, der trotz aller Enttäuschungen, Irrtümern und privaten Wirrnissen zwar nur mit einem Auge, aber letztlich eben doch mit beiden Beinen im Leben steht.
Längst schon sind die Schilderungen bei Ani desillusioniert, die Figuren keinesfalls geradlinig in ihren oft gebrochenen Biografien.
Und erneut wird die alltägliche Polizeiarbeit in den Kontext der Ereignissen der Gegenwart gesetzt : gewaltbereite Mitmenschen unter dem Deckmantel der >>Spaziergänger<< verletzen den Protagonisten des Romans schwer.
Die Ermittlungen zum Täter bleiben erfolglos, zurück bleibt ein deutlich gezeichneter Polizist, psychisch und physisch überfordert und wohl auch allein gelassen von den Kollegen seiner Dienststelle, die selbst (nicht nur) durch eine Vielzahl von Einsätzen überfordert sind.
Die zuweilen lakonische Hauptfigur bezieht dabei eine klare Haltung gegenüber den Aktiven und den Mitläufern der >>Neuen Volkspartei Deutschlands<<, die mit ihren platten Parolen wie >>Freiheit dem Volk< oder >>Meinungsdiktatur, nein danke<< Deutschlands Demokratie gefährden und nicht nur in München viel zu viel Zulauf haben.
Anis Buch ist kein Kriminalroman und in der Mitte des Buches quält sein desillusionierter Protagonist sich und die Leserschaft mit seinen trunkenen Abstürzen nahezu im Übermaß.
Dabei tragen auch einige sprachliche Ungereimtheiten wie >>aus einem Himmelseck spitzte die Sonne in mein Fenster<< oder >>der Wind tapezierte meinen Körper mit wohliger Gänsehaut<< bei.
Auch hätte einem aufmerksamen Lektorat auffallen sollen, dass die Nachbarin Lea ein paar Absätze weiter nunmehr Inge heisst.
Aber Friedrich Ani gelingt es letztlich doch, der zuweilen etwas bemühten Konstruktion wieder deutlich Fahrt zu geben und so mündet der Roman in ein fulminantes Finale, in dem sich das Politische im Privaten verbirgt.
Berührend auch die Randfiguren der Geschichte, skurril, abgestürzt und dennoch liebenswert.
Am Ende bleibt die Hoffnung, es möge noch mehr von der Sorte des Kay Oleander geben, der trotz aller Enttäuschungen, Irrtümern und privaten Wirrnissen zwar nur mit einem Auge, aber letztlich eben doch mit beiden Beinen im Leben steht.