Brotbacken zur Besinnung auf das Wesentliche

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dj79 Avatar

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Brotbacken bedarf Geduld, eine Gabe, die uns heutzutage viel zu oft abhanden gekommen scheint, ein wenig Disziplin und Aufmerksamkeit dem Teig gegenüber. Denn nur wenn man gewisse Regeln beachtet, hat man die Chance aus den Zutaten Wasser, Mehl und Salz ein genießbares Brot entstehen zu lassen.

Wer einen Rezeptband mit Geling-Garantie erwartet, ist hier bei „Ca. 750 g Glück“ an der falschen Adresse. Ein perfektes Brot steht hier weniger im Fokus, viel mehr die Leidenschaft beim Anrühren der Zutaten, beim Beobachten und Belauschen des Sauerteiges, beim sanften Kneten des Brotes, beim Duft des Backens und beim Warten auf das Anschneiden des fertigen Brotes. Auf mich wirkte der Ansatz wie das Weihnachtslied „Vorfreude, schönste Freude ...“.
Sprachlich wurde die Idee der Entschleunigung beim Brotbacken mit Witz und Charme umgesetzt. Unsere „Luxusprobleme“ von heute und unser Umgang damit werden gekonnt auf die Schippe genommen.

Die Aufmachung des Buches mit dem schlichten roten Titel wirkt äußerlich wie die handgeschriebenen Rezeptbücher meiner Mutter früher, was ich sehr ansprechend finde. Die Oberfläche ist so strukturiert, dass es nach einem Leineneinband aussieht. Die Buchseiten sind, wie bei anderen Back- und Kochbüchern auch, aus hochwertigem, schneeweißen Papier. Bebildert wurde das Buch sehr dezent teils in Farbe, teils monochrom. Insgesamt eine hübsche Sache.

Fazit: Da es sich nicht um ein „reinrassiges“ Backbuch handelt, kann ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben. Mir hat es gut gefallen, mein erster Starter ist angerührt, ich bin nun gespannt, was daraus wird.