Viel vorgenommen und das leider nicht eingelöst trifft es als Fazit gut:

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alltagsfluchten Avatar

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Wer glücklich sein will backt ein Brot, wird der Sauerteig-Papst, Lutz Geißler zu Beginn des Buches zitiert. Das ist sehr plakativ und schreit geradezu nach Widerspruch. Um Glücklich zu werden führen genauso viele Wege nach Rom, wie es Menschen gibt. Das Zitat hat es nicht verdient so aus dem Zusammenhang gelöst zu werden und lapidar mit den großen Themen des Lebens verknüpft zu werden. Was will das Buch mir eigentlich sagen, backe Brot und Du wirst glücklich. Das hat der Autor sicherlich nicht so gemeint. Geissler hat als Geologe im Brotbacken seine Profession gefunden, als er im Studium feststeckte und die Theorie ihn zu vereinnahmen schien. Das ist sein Weg gewesen zu erkennen, was für ihn wichtig ist im Leben. Die Rezepte von ihm im Buch taugen natürlich was, aber ansonsten hat das Buch sich mit seinem großen zu dramatischen Anspruch keinen Gefallen getan. Auch wenn Lutz Geissler durchaus sehr gut erklären kann, was ihm wichtig ist, Konzentration auf das Wesentliche! Nur können das die wenigsten Texte richtig gut untermauern. Wer ein praktisches Thema in diese Höhen schraubt, weckt jede Menge Erwartungen, die man mit mehr als nur Küchen-Psychologie auch belegen muss.

Nach der Leseprobe hatte ich mir deutlich mehr erhofft, musste aber leider feststellen, dass das Buch das nicht einlösen konnte.