Man will mehr

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lilyj Avatar

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Auf "Calendar Girl - verführt" wurde ich durch die TV Werbung aufmerksam.
Der Scheibstil von Audrey Carlan ist leicht. Man kommt schnell durch das Buch, wenn es denn auch gerade interessant ist. Jedenfalls habe ich mich sofort und ohne Probleme an ihren Schreibstil gewöhnt. Passend zum Schreibstil, haben die Kapitel eine angemessene Länge. Definitiv nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz.
Dieser Roman ist nur in der Ich- Form von Mia, der Protagonistin, verfasst. Ihre Art kommt anfangs sehr sympathisch und humorvoll rüber. Das nimmt leider aber im Laufe der Kapitel ab. Mia gehört zu die Art Buchcharakter, den man zu schnell in sein Herz schließt, was bei mir auch dazu geführt hat, dass sie plötzlich sehr unsympathisch wird und ich kaum noch Lust hatte weiterzulesen.
Im Januar beginnt sie dann bei ihrer Tante als Escort- Girl zu arbeiten. Jeden Monat ein neues, heißes Abenteuer. Sex ist nicht Teil des Deals. Ein perfekter Job, um sich, ihre Schwester und ihren Vater vom unglaublich fiesen Ex- Freund und Kredithai zu retten bzw. ein Million Dollar zu zahlen. Jeden Monat bedeutet das für sie hundertausend Dollar, eventuell mit zwanzigtausend Dollar Bonus, falls sie mit ihrem Kunden doch Sex haben sollte.
Ich habe erwartet, dass in dieser Geschichte viele Emotionen und Gefühle vorkommen, wegen der Situation der Protagonistin. Schließlich steckt sie in einem ziemlich verzwickten Problem und hat dazu noch ein seelisches Problem. Audrey Carlan hat mich an dieser Stelle enttäuscht. Man bekommt von den Emotionen und Gefühlen in der Geschichte kaum etwas mit. Plötzlich empfindet Mia eine Menge Liebe und mein weiß einfach nicht wann es dazu kam, weil davon nie die Rede ist. Außerdem wird man mit Sexszenen bombardiert. Eine Menge Sex, aber keine Gefühle, obwohl es um Gefühle offensichtlich gehen soll. Da ist etwas ganz schrecklich schief gelaufen. Zwischenzeitlich im Monats- und Kundenwechsel trifft Mia ihre beste Freundin und ihre Schwester. Sie wird auf den neuesten Stand gebracht und kosmetisch wieder aufgepeppt. Nur hier ist alles emotional und die Dialoge sind ernst und wichtig, nur zweideutig, wenn es als Witz dargestellt werden soll.
In der zweiten Hälfte des Buches wird es nicht anders und das Ende ist ziemlich abgehackt, weil es einfach der mittlerweile normale Kundenwechsel ist. Vom Cliffhänger ganz zu schweigen.