Teilweise berührend, teilweise Erotikbuch und manchmal kopfschütteln

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just-dreams Avatar

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Zuerst einmal fand dich die Idee mal schnell innerhalb von 12 Monaten eine Million zu verdienen unglaublich genial. Als ich jedoch auf die Hauptakteurin namens Mia Saunders traf, ging das mit der genialen Idee schon bergab.

Mia ist -sagen wir es unverblümt- ein naives Dummchen, zumindest ist sie das im ersten Teil. Sie blickt im Monat Januar öfters mal durch die rosarote Brille und träumt von einer Beziehung zwischen Wes und ihr, während sie gleichzeitig ihm immer wieder verkündet, dass sie nur für dem Monat Januar bei ihm ist.

Der ganze Januar liest sich wie ein Erotikroman eines verliebten Paares, von dem keiner wahrhaben will, dass es tatsächlch zwischen ihnen gefunkt hat.

Im Monat Februar gibt sich Mia einem Künstler hin. Wobei das hingeben, genau überweigend erotisch gemeint war. Wer also im Januar nicht genug über Sex hat lesen können, der wird über das Mehr an Sex im Februar erfreut sein. Mir hat es nicht so sehr gefallen, denn irgendwie fehlte mir eine richtige Handlung um die Sexszenen herum.

Im Monat März wendet sich das Blatt. Endlich mal überwiegt nicht der Erotikteil, sondern es gibt eine tatsächliche Handlung. Der Mann, dem Mia im März zur Seite stehen soll, entpuppt sich als schwul mit schwulem Lebenspartner, den man nur noch nicht der eigenen Familie präsentiert hatte. Mia spielt also eine weibliche Freundin, mit der ihr Begleiter jedem davon zu überzeugen versucht heterosexuell zu sein.

Dabei fallen eine Menge Klischee und man merkt als Europäer, wie schwer es die Homosexuellen noch in den USA haben. Da musste ich oft den Kopf schütteln, denn vieles wäre hier in Europa wesentlich anders abgelaufen.

Immerhin scheint Mia mit der Situation zu reifen.

Finde die Einteilung als "Frauen/ Liebesroman" seitens des Verlages falsch. Zumindest Januar und Februar fallen in den Bereich "Erotikroman".

Hätte man das Buch, wie es in den USA ja auch vom Verlag vertrieben wird, in einzelne Bände der 12 Monate aufgelteilt, wäre eine Einteilung leichter gewesen. So könnte jeder, der einem Erotikroman ausweichen will die ersten beiden Bände hinter sich lassen.

Und nein, "Calendar Girl" ist nicht der Nachfolger von "50 Shades of Grey" - es ist komplett anders und sexuell wesentlich harmloser.