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DIESE REZI ENTHÄLT SPOILER

Ich wurde auf das Buch aufmerksam, weil ja wirklich sehr viel Werbung dafür gemacht wurde. Auf zahlreichen Blogs wurde darüber berichtet und fast immer wurde das Buch in den Himmel gelobt. Also wollte ich es auch lesen und wurde herbe enttäuscht.

Was neues erzählt das Buch wahrlich nicht, im Gegenteil: Es geht um das arme Mädchen, das dringend Geld braucht und dann an reiche Typen gerät, die es ihr geben. Diesmal eben in Form einer Arbeit als Ecort-Girl.

Und da haben die Probleme meiner Meinung nach schon angefangen: Denn gleich der erste von Mias Kunden ist super heiß, noch reicher und der Hammer im Bett. Das ist soooowas von glaubwürdig. Ich habe nur noch die Augen verdreht, denn auch wenn versucht wird zu begründen, warum sich genau so ein toller, junger Kerl ein Escort nimmt, war es doch ganz schön konstruiert. Und dann kommt natürlich wie es kommen muss: Mia verliebt sich, Wes verliebt sich und würde ihr sogar das Geld nehmen, aber Mia ist so selbstlos, dass sie lieber noch ein Jahr bzw. weitere elf Monate damit verbringen möchte, sich durch verschiedene Betten zu schlafen, als auf dieses Angebot einzugehen. Warum ist klar - das Buch wäre dann ja zu Ende. Aber trotzdem. Jeder vernünftige Mensch würde dieses Angebot annehmen, an der -eigentlich angedachten- Schauspielkarriere feilen und dann das Geld so weit es geht zurück zahlen. Aber hier zeigt sich einfach: Mia möchte ihren Spaß und der Job gefällt ihr. Na ja...

Weiter geht es dann genauso: Auch im Februar wartet ein unglaublich heißer Typ auf Mia, mit dem sie auch wahnsinnigen Sex hat und dass, obwohl sie ja immer noch Wes liebt und ihn irgendwie vermisst. Aber weil sie sich ja nicht jedes Mal neu verlieben kann, bleibt dieser Kunde am Ende nur ein guter Freund. Trotzdem benimmt sie sich wie ein kleines Kind und wird teilweise richtig eifersüchtig. ich dachte nur: Mädchen, wenn du dich darauf einlässt, dann sei wenigstens professionell! Aber auf mich hört ja keiner...

Im März war dann die Geschichte rund um den Kunden glaubwürdig. Hier hat ein Escort für mich sogar Sinn gemacht und deswegen war es auch dieser Abschnitt, der mich dann etwas besänftigt hat.

Trotzdem habe ich noch mehr zu meckern: Mia ist wunderschön - und damit der Leser das auch nicht vergisst, wird es immer und immer wieder wiederholt. Das hat ganz schön genervt. Was mich aber noch mehr gestört hat: Warum müssen alle Frauen neben ihr entweder Hungerhaken sein oder gemachte Brüste haben? Dürfen andere nicht "schön und begehrenswert" sein?

Und dann noch der Sex. Dass dieser in Büchern dieser Art nicht gerade realitätsnah ist, war mir bewusst. Es gab davon reichlich, aber auch das war okay. An der ein oder anderen Stelle sollte man sich aber überlegen, ob diese Stellung überhaupt möglich ist - anatomisch gesehen. Denn während ich gelesen habe, wie Mia in einer Skinny Jeans auf einem Motorrad sitzt, Wes hinter ihr und er seine Finger bis zum G-Punkt in sie hineinschiebt, um ihr zu einem tollen Orgasmus zu verhelfen, habe ich gefragt, ob er nicht schon allein an der Enge der Hose hätte scheitern müssen... Aber na ja.

Insgesamt hatte ich wirklich viel zu meckern an dem Buch und ich denke, weiter als März werde ich Mia auch nicht begleiten. Denn wie es letztendlich ausgeht, das kann ich mir denken.