Überraschend gut

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jiskett Avatar

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Normalerweise mag ich keine Geschichten, bei denen verschiedene Partner ins Spiel gebracht werden, da ich gerne über die romantische Vorstellung von dem 'richtigen Partner' lese. Dennoch hat "Calendar Girl" mich neugierig gemacht; das Konzept von einem Klienten pro Monat, für ein Jahr, klang interessant, vor allem, als in der Inhaltsangabe schon klar gemacht wurde, dass sich die Protagonistin in 'Mister Januar' verlieben würde, da dies einige Konflikte versprach. Also habe ich beschlossen, dass erste Buch zu lesen - und es hat mir überraschend gut gefallen.

"Calendar Girl: Verführt" ist ziemlich leichte Kost, bei der man nicht besonders viel Realismus erwarten sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Escort-Job so toll ist, wie er hier dargestellt wird und auch, dass Mia nur ungeheuer attraktiven Sexgöttern begegnet, zu denen sie sich natürlich hingezogen fühlt, ist mehr als ein wenig unrealistisch. Deshalb fand ich es angenehm, dass der Monat März aus dem Schema ausgebrochen ist - der Mann war zwar auch sehr attraktiv, aber die Geschichte hat sich in eine überraschende Richtung entwickelt und das hat mir gut gefallen, da es eine schöne Abwechslung war.
Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, da die Ich-Erzählerin ziemlich schnell zwischen den Themen hin und her wechselte, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und diese Erzählweise passt zu ihr und lässt sich dann auch problemlos lesen. Der Plot ist ebenfalls schnell zusammengefasst: Mia verbringt jeden Monat mit einem anderen Mann, um Geld zu verdienen. Sex ist dabei kein Muss, kann aber geschehen - und das tut er auch. Gerade im Januar und Februar nehmen die erotischen Szenen einen großen Raum der Geschichte ein. Diese Szenen sind dabei mit recht einfacher Sprache, aber trotzdem gut geschrieben. Dazu schafft die Autorin es auch, die emotionalen Bindungen, die entstehen, gut herauszuarbeiten und auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, dass Mia in der Lage ist, ihre Gefühle einfach beiseitezuschieben und Sex mit weiteren Männern zu genießen, obwohl sie glaubt, den richtigen gefunden zu haben, scheint es für sie gut zu funktionieren und es wurde auch für mich verständlich geschildert, wieso sie diese Entscheidung trifft. Mir hat hier die Erklärung von 'Mister Februar' gefallen, der ihr sagt, sie würden für kurze Zeit eine spezielle Art Liebe miteinander teilen und dann weiterziehen. Ebenso hat mir gefallen, dass 'Mister Januar' auch in den Folgemonaten irgendwie präsent war und man spürt, dass er für Mia etwas besonderes war. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird, vor allem nach Ende des Jahres.

FAZIT
Eigentlich entspricht "Calendar Girl" gar nicht meinem Beuteschema, doch das Buch hat mir trotzdem gefallen - es ist bestimmt keine tiefgründige Literatur, aber ich wurde gut unterhalten und bin auch daran interessiert, wie es weiter gehen wird. Die erste Geschichte war, obwohl 'Mister Januar' bisher mein Favorit ist, noch ein bisschen schwach, aber schon Februar und März waren besser und ich würde keine der Geschichten schlechter als 3,5 Sterne bewerten. Die ersten drei Monate zusammen bekommen von mir 4 Sterne.