Internationale Familienküche mit Profi-Tipps

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evaczyk Avatar

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Als jemand, dessen Fernsehkonsum sich hauptsächlich auf Nachrichten, Reportagen und Spielfilme konzentriert, habe ich offensichtlich Defizite (die mir allerdings nichts ausmachen): Es gibt so viele Promis oder Reality-Stars, sogenannte Influencer sowieso, von denen ich noch nichts gehört habe. Oder von denen ich zwar gehört habe (es dürfte schwierig sein, durchs westeuropäische/nordamerikanische Leben zu gehen und nicht irgendwann mit dem Namen Kardashian konfrontiert zu werden), aber das war´s dann auch schon.

Im Fall von Jana Ina Zarella geht es mir mal wieder so: Die Dame scheint einen gewissen Bekanntheitsgrad zu haben, aber ich habe keinerlei Ahnung, warum. Ist aber auch egal. Es geht ums Essen. A la Casa. Und im Fall der Zarella-Familie ist das ein spannender Mix, nämlich brasilianisch (sie) und italienisch (er). Da ich bei südamerikanischem Essen vor allem an Fleischberge denke, war es interessant zu lesen, dass Jana Zarella und ihr Mann vor allem vegetarisch leben, die Kinder aber bislang noch Carnivoren sind. Dass in einer Familie unterschiedliche Ernährungsvorlieben eine ziemliche Herausforderung für das gerade kochende Familienmitglied sind, ist klar. Ich war also gespannt.

Vom Frühstück über Salate, kleine Gerichte und Hauptmahlzeiten gibt es ein buntes und aus gesund klingendes Angebot, der Dinkelporridge mit Beeren dürfte bei mir jedenfalls demnächst mal die Haferflocken ablösen - ich bin gespannt, wie der Geschmacksunterschied ausfällt. Smoothie-Rezepte kann ich ohnehin nie genug haben.

Was jetzt mit dem beginnenden Herbst besonders gut schmeckt, sind meiner Meinung nach Ofengerichte, Suppen und Aufläufe. Das Ofengemüse mit dreierlei Dips (inklusive grüner Soße, in einmal unfrankfurerischer Kombination), Gemüsereis aus dem Backofen, die Süßkartoffel-Kokos-Suppe, die Gnocci mit Kürbis oder das cremige Pilzrisotte mit Petersilie passen da genau. Und was die Zitronenennudeln mit Lachs angeht, die ich schon ausprobiert habe, sage ich nur: lecker!

nicht zuletzt dürfen dolci natürlich nicht fehlen. Vegan und vielversprechend habe ich hier gleich das Bananenbrot mit Walnüssen und Schokolade auf meine to do-Liste gesetzt, denn das klingt nach einer wunderbaren Aromenkombination mit crunch.

Doch es gibt nicht nur Zarella-Familienküche, denn mit Johann Lafer hat auch ein gestandener Profi sen Know-how beigesteuert - im Rezeptteil mit Geling-Tipps, im "theoretischen Überbau" mit "Küchenhelden" die nicht fehlen dürften, Gewürze etwa, Butter und Olivenöl, frische Beeren oder Zitrone. Er plaudert aus dem Nähkästchen oder vielmehr aus der Vorratskammer, wie sich blitzschnell aus dem Vorhandenen etwas zubereiten lässt das allen schmeckt. Auch auf das Thema Zeitmanagement in der Küche wird eingegangen.

Mein Fazit: Übersichtlich, anschaulich mit Profi-Tipps und Rezepten, die nicht nur für Familienhaushalte taugen.