Kein „Fishing for Aufmerksamkeit“-Kochbuch

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Das erste, was einem durch den Kopf gehen mag, wenn man „Casa Zarrella“ sieht, ist: Hurra, die nächste Prominente, die meint, ein Kochbuch schreiben zu müssen. Allerdings wird einem spätestens bei Beteiligung von Johann Lafer klar, dass der Anspruch hier ein anderer sein könnte und so kommt es dann auch, doch der Reihe nach …

Es geht los mit Erläuterungen Jana Ina Zarrellas und Johann Lafers, was sie unter Familienküche bzw. gesunder Ernährung verstehen. Wem es bis dahin nicht klar war, wird hier erfahren, dass das im Hause Zarrella internationale Fusionküche ist. Das klingt spannend und bewahrheitet sich später. Weiter geht’s jedoch erstmal mit Must-have-Zutaten, Vorratskammer-Inhalten und typischen frischen Zutaten Jana Inas und Lafers. Schließlich geht es noch um Küchenwerkzeuge, Zeitmanagement, Lafers Zeitspartipps und Küchenhacks und dann geht es los mit dem Rezeptteil. Der ist weitgehend klassisch gegliedert: Früchstück, Snacks & Smoothies, Suppen & Salate usw. Dabei reichen die Rezeptideen von Basics bzw. Klassikern über (fleischlose) Variationen von Klassikern (Zucchini Tonnato oder Chili sin carne) zu originellen (Kinder-)Lieblingen wie „Rosa Himbeer-Popcorn“. Teilweise werden “Basisrezepte” mit verschiedenen Ideen durchvariiert (selbstgemachter Joghurt mit …).

Wer vorurteilsbelastet an das Buch herangehen sollte, dürfte sich danach eines Besseren belehrt sehen: „Casa Zarella“ ist kein „Fishing for Aufmerksamkeit“-Kochbuch, sondern m. E. ein ernstzunehmendes Familienkochbuch. Das liegt nicht nur an der guten Struktur des Buches im Ganzen und der Rezepte im Besonderen, sondern an einem glaubhaften Gesamtkonzept. Ich nehme Jana Ina Zarrella und Johann Lafer ab, dass es ihnen mit dem Kochen ernst ist (ok, bei Letzterem steht das außer Frage). Die Rezepte sind mit Fotos bebildert, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft und man kommt auf zahlreiche Ideen, was man ausprobieren will. Bei mir sind das Schoko-Nuss-Crème, Empadão mit Käsefüllung sowie Geeiste Datteln mit Mandelmus, naja, und einiges andere. Icons bei den Rezepten machen auf einen Blick klar, ob ein Rezept vegetarisch ist, für wie viele Nasen es reicht, wie lange es dauert, sehr übersichtlich alles. Daneben gibt es zusätzliche Küchen-Tipps von Johann Lafer. Insgesamt wird das Buch seinem Motto „einfach – lecker – gesund!“ durchaus gerecht.