Alles nur Schein

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sumuel Avatar

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Aphrodite ist Teil der der Reality-Show ihrer Familie »Catching up with the Carters« und steht daher im Rampenlicht. Außerdem hat sie von der Öffentlichkeit den Stempel Party-It-Girl erhalten. Damit ist sie jedoch nicht zufrieden und beschließt bei einer Datingshow hinter den Kulissen zu arbeiten. Dort fühlte sie sich auch bis vor ein paar Jahren immer wohler als vor der Kamera. Am Set trifft sie auf Garett, dessen Familie ebenfalls eine eigene Reality-Show hat und seit ein paar Jahren eine Fehde mit den Carters führt. Doch bis vor ein paar Jahren verband Aphrodite und Garett zuerst eine Freundschaft und später eine Liebe. Doch diese ist für beide sehr schmerzhaft zerbrochen. Können sie aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte überhaupt zusammenarbeiten?

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Aphrodite und Garett in der Ich-Form geschrieben. Dadurch lernt man die beiden Hauptfiguren und ihr Leben sehr gut kennen und ich habe sehr schnell eine Beziehung zu den beiden Charakteren entwickeln können. Besonders bewegend fand ich bei Aphrodite und auch bei Garett den Einblick in das Leben mit ihren Familien, sowohl aktuell als auch mit Rückblicken. Ein besonderer Schwerpunkt bei den Rückblenden ist natürlich die Geschichte von Aphrodite und Garett, die beide füreinander immer eine Insel in stürmischer See waren.
Eine Geschichte vor dem Hintergrund von Reality-Formaten war für mich neu und sehr spannend. Aber genauso stelle ich mir sowohl die Reality-Show als auch die Datingshow hinter den Kulissen vor. Wichtig für die Einschaltquoten sind vor allem möglichst viel Streit und Kontroverse und wenn diese nicht von allein entsteht, wird eben nachgeholfen. Dabei gerät völlig aus dem Fokus, dass es sich dabei um Menschen handelt, an denen meist nicht alles spurlos vorüber geht.
Insbesondere Aphrodite entwickelt sich sehr stark weiter und schafft es, Charakterzüge, die tief in ihr vergraben waren und so gar nicht zu dem It-Girl passen, hervorzuholen und damit auch ihren eigenen Lebensweg zu finden. Ein Leben, in dem vielleicht auch für Garett wieder Platz ist. Zusätzlich wartet die Geschichte noch mit einigen Überraschungen auf, die zum Teil doch recht klischeehaft sind.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mit gut und daher ließ sich das Buch zügig lesen. Auch die Rückblicke sind ausgezeichnet in die Geschichte eingebaut. Es ist ein schönes Buch, bei dem allerdings nicht die Wohlfühlgeschichte im Vordergrund steht.

Das Buch ist eine Leseempfehlung für alle, bei denen Liebesromane auch eine ausführlichere Geschichte mitbringen dürfen.