Gut, mit Schwächen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
katercarlo Avatar

Von

Wie die meisten Liebesromane zog mich auch „Catching up with the Carters“ sehr schnell in seinen Bann. Erst über die Länge der Geschichte fielen mir immer wieder Kritikpunkte auf.
Wobei alle schon in diesem letzten Satz der erste Schwachpunkt des Buches versteckt ist: Es ist zu lang. Es hätte der Geschichte gut getan, würde sie weniger Schleifen ziehen. So hatte ich zunehmend den Eindruck das Buch dreht sich im Kreis – vor allem was die Grundthematik angeht: das Leben eines Realitystars und all die negativen Folgen, die das nach sich zieht.
Dabei gefällt mir das Setting recht gut: zwei Sprosse konkurrierender amerikanischer Reality-TV-Familien verlieben sich ineinander. Woher die Autorin ihre Inspiration hat, ist ziemlich offensichtlich – dafür muss man sich nur den Titel des Buches ansehen. Trotzdem macht sie etwas Eigenes daraus. Vor allem die Charaktere sind gelungen. Sie wurden detailreich gezeichnet und werden mir als Leser schnell näher gebracht. Sie sind perfekt, um die Leser mitzunehmen und in ihre Welt zu entführen.
Nur die Dialoge haben mich immer wieder zurück in die Realität geholt. Über weite Teile sind sie gelungen, nur will das Buch immer wieder zu pseudophilosophisch sein und führt zu bedeutungsschwangere Gespräche. In Einzelfällen und wenn die Gedanken wirklich originell gewesen wären, hätte ich es gut gefunden, doch hier kommt es mir zu oft vor und ist am Ende zu platt. Verstärkt wird das noch durch phasenweise zu extreme Blicke durch die rosarote Brille. Dabei werden die Figuren sich selbst untreu, etwas langweilig und verlieren an Charakterstärke.
Das klingt jetzt sehr hart. Tatsächlich überzeugt mich das Buch aber überwiegend. Es ist für sein Genre gut gemacht und ich habe es schnell und gerne gelesen. Es offenbart im Verlauf der Erzählung nur immer wieder Schwachpunkte.