Von armen reichen Reality-Sternchen

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justm. Avatar

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Auch wenn der Klappentext schon sehr in Richtung Kardashian-Clan deutete - ein "Phänomen", welches ich weder nachvollziehen kann, noch gutheißen möchte - so hab ich mir vom Roman doch eine locker-leichte Liebesgeschichte versprochen, die ich "mal eben nebenbei" lesen könnte.

Leider kam es anders.

Nicht, daß sich "Catching up with the Carters" als hochtrabende Welt-Literatur herausstellte, für die man ein eigenes Studium bräuchte.

Schlimmer: Das Buch war einfach nicht sonderlich unterhaltsam.

Läßt man das ganze Umfeld der Geschichte, das nun mal die Welt des Reality TV ist, beiseite, bleibt ein Romeo-und-Julia-Verschnitt, der - für mich - bis zum Schluß keinen richtigen Sinn ergeben hat. Der "Grund" für die Trennung von Aphrodite und Garett wurde bis fast ganz zum Ende des Buches nicht preisgegeben, was nur insofern "logisch" ist, als daß es eben kein wirklicher Grund war und die Geschichte damit eigentlich obsolet machte.

Vieles in dieser Geschichte (auch wenn das bei dieser Art Buch eigentlich nichts Neues ist) war zudem auch ziemlich vorhersehbar, so daß die einzige tatsächlich positive Überraschung für mich nur die erstaunlich abgeklärte und für manche*n Leser*in hoffentlich Augen öffnende Art und Weise der Autorin war, den unterschiedlichen Umgang der Medien mit Männern und Frauen bei im Grunde gleichen Verhalten, aufzuzeigen.

Hätte sich das Buch wenigstens locker-flockig lesen lassen, wäre ich bereit gewesen über die eine oder andere Schwäche hinwegzusehen, doch dazu gab es für meinen Geschmack einfach zu viele holprige Sätze und Formulierungen.

So kann ich alles in allem leider nur 2,5 Sterne geben, bin mir aber sicher, daß dieses Buch, genau wie seine (geplanten) Fortsetzungen seine Fans finden wird. Die Carters würden es wohl nicht anders haben wollen!