Von Kameras umgeben

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Aphrodite Carter steht seit ihrer Kindheit vor Kameras, da ihre Familie Mittelpunkt der Reality-Show »Catching up with the Carters« im ist. Ähnlich geht es Garett, dessen Familie ebenso die Öffentlichkeit an fast allem teilnehmen lässt. Seine und Aphrodites Familie kennen sich gut und sie waren sogar mal befreundet, bis beschlossen wurde, dass es mehr Quote bringt, wenn sie öffentlich übereinander herziehen. Das war Aphrodite und Garett aber eine Zeitlang egal und sie kamen sich abseits aller Kameras sehr nahe, hielten der Belastung, alles verheimlichen zu müssen, aber irgendwann nicht mehr Stand, sodass sie ihre Beziehung aufgaben. Nun treffen sich beide ausgerechnet an einem TV-Set einer Dating-Show, vergleichbar mit dem Bachelor wieder, an der Garetts bester Freund teilnimmt und wo Aphrodite und Garett Erfahrungen hinter der Kamera sammeln wollen, und werden wieder von ihren alten Gefühlen eingeholt.

Die Familiengeschichte von Aphrodite erinnert ziemlich an dir Kardashians, eine Mutter zieht die Strippen und vermarktet ihre Familie, ob die Kinder es wollen oder nicht, und hat dabei auch wenig Skrupel, mit Hilfe von Intrigen, alles in die gewünschte Richtung zu lenken. Aphrodite und Garett wirken nicht oberflächlich und verwöhnt, wie sie in der Reality Show teilweise rüberkommen, sondern leiden an der Situation und wollen lieber ein ganz normales Leben führen, auch wenn sie dann weniger Geld zur Verfügung haben. Daher ist es nicht so schwer, sich trotz alles Rummels um sie, mit ihnen zu identifizieren und mit ihnen mitzufühlen. Manches an der Handlung ist relativ vorhersehbar und auf relativ explizite Darstellungen hätte ich auch komplett verzichten können, aber insgesamt ist es ein unterhaltsamer Roman, der tiefere Einblicke gibt, wie es ist, quasi vor der Kamera erwachsen zu werden.