Detailreicher Roman über eine junge Frau auf der Suche nach Selbstbestimmung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
booklover2011 Avatar

Von

Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Das Leben ist wild und gefährlich. Wer sich ihm kopfüber anvertraut, gerät in einen Wirbel von Leidenschaft und Liebe. So geschieht es Vivian, die aus der Provinz in die große Stadt geschickt wird. Über Nacht findet sie sich im Glamour New Yorks wieder – in den turbulenten Vierzigern mit Musicals, Bars, Jazz und Gangstern. Als ihr im Privaten ein Fehler unterläuft, kommt es zu einem öffentlichen Skandal, der ihre Welt auf den Kopf stellt. Sie wird Jahre brauchen, um ihn zu verstehen.

Vivian findet schließlich einen Anker in ihrer besten Freundin Marjorie. Gemeinsam eröffnen sie das exklusivste Schneideratelier der Stadt. Tagsüber näht Vivian mit Hingabe und Phantasie die schönsten Brautkleider Manhattans, abends feiern sie gemeinsam Partys auf dem Dach. Und sie findet einen Weg, alles wieder gut zu machen, ohne sich untreu zu werden.


Meinung:
Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen zum größten Teil nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Vivian geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Die außergewöhnlichen, skurrilen und größtenteils sympathischen Charaktere und Nebencharaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut bis gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern.

Vivian ist eine junge Frau in den 1940er Jahren, die in New York und im Theater ihrer Tante Peg aufblüht, ihren Weg sucht und geht und dabei gegen die damals herrschenden gesellschaftlichen Konventionen verstößt. Als junge Frau ist Vivian sehr naiv, aber sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Die Atmosphäre von New York in den 1940er Jahren wird gut eingefangen. Zu Beginn ist vom Zweiten Weltkrieg nichts zu spüren, man genießt das Leben, was sich dann aber ändert, denn auch die New Yorker bekommen die Entbehrungen zu spüren. Besonders stark fand ich den Teil über die Kriegsjahre.
Jedoch zieht sich die Handlung teilweise. Anfangs waren die vielen Details zum Theater, zur Show, den Kostümen interessant, jedoch ergeben sich dadurch auch viele Längen. Ebenso wiederholen sich Vivians Ausflüge ins New Yorker Nachtleben. Erst im letzten Viertel zieht die Geschichte an, wird interessanter und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschehnisse zum Zweiten Weltkrieg waren berührend und emotional, ebenso wie das letzte Viertel des Buches.

Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst und Selbstbestimmung, Einblicke ins leuchtend-schillernde Theaterleben und warmherzige, skurrile Charaktere sorgen für gute Unterhaltung, jedoch gibt es auch immer wieder Längen und die Handlung zieht sich durch Wiederholungen und zu viele Details (z.B. bei den Proben, den Kostümen, etc. im Theater). Der Teil über den Zweiten Weltkrieg und das letzte Viertel des Buches berühren emotional. So gibt es insgesamt noch 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung, wenn man ins New York der 1940er eintauchen möchte und Detailreichtum nicht abgeneigt ist.

Fazit:
Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst und Selbstbestimmung, Einblicke ins leuchtend-schillernde Theaterleben und warmherzige, skurrile Charaktere sorgen für gute Unterhaltung, jedoch gibt es auch immer wieder Längen und die Handlung zieht sich durch Wiederholungen und zu viele Details (z.B. bei den Proben, den Kostümen, etc. im Theater). Der Teil über den Zweiten Weltkrieg und das letzte Viertel des Buches berühren emotional.