Cleopatra und Frankenstein

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canyouseeme Avatar

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Nach dem großen Hype um das Buch "Cleopatra und Frankenstein" von Autorin Coco Mellors war ich unendlich gespannt auf die Story. Ich habe viele Vergleiche mit Werken von Sally Rooney gelesen, war mir aber nie sicher, ob das nun eine gute Sache ist. Es ist ein gelungenes Debut - das sicherlich die Gemüter spalten wird.
Besonders gut hat mir die atmosphärische und gewitzte Sprache gefallen, hier wurde auch in der Übersetzung durch Lisa Kögeböhn eine hervorragende Arbeit geleistet. In der Story geht es Kapitelweise nicht ausschließlich um die beiden Hauptpersonen Cleo und Frank, was mich zunächst etwas stutzig gemacht hat. Diese Ausflüge in andere Sichtweisen und Leben haben aber auch dabei geholfen die Szenerie besser zu verstehen und einen Außenblick zu erhalten. Cleo und Frank leben in einer Welt, in die ich mich nur schwer hineinversetzen kann - ich kann mir nicht einmal nur vorstellen wie es wäre in solchen Umgebungen zu leben. Dennoch wurde das Setting gut aufgebaut und ich konnte mich im Rahmen der Handlung meist gut hineindenken - viele sich ergebende Schwierigkeiten, Streits oder allgemeine Befindlichkeiten konnte ich dennoch nur mühsam nachvollziehen (so erging es mir auch mit Büchern von Rooney - da haben wir sie, die benannten Parallelen).
Insgesamt habe ich aber mitgefühlt, mich in Eleanor verliebt und dieses Buch trotz einiger zähen Passagen nicht gern aus den Händen legen wollen.