Eine andere Welt

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thoronris Avatar

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Ich wusste, dass ich mich mit diesem Buch auf ein Experiment einlassen würde, aber wie anders es am Ende war, hat mich doch überrascht.

Der erste Punkt, den potentielle Leser meines Erachtens wissen sollten, ist, dass wir nicht nur Cleo und Frank in ihrem Leben begleiten. Die Nebenfiguren erhalten ebenfalls eine Menge Aufmerksamkeit, was mich sehr gefreut hat, aber im ersten Moment sehr überraschend war.

Ich habe erwartet, dass das Buch keine rundum fröhliche Angelegenheit wird, doch bin ich am Ende erstaunt gewesen, wie mutig die Autorin sich mit den Abgründen psychischer Krankheit und Sucht beschäftigt. Diese Darstellungen wirkten auf mich authentisch und tragisch und waren der Höhepunkt des Buches für mich.

Cleo und Frank verstehen einander sehr schnell sehr gut, was ideal für eine Hollywood-Romanze wäre. Aber die Autorin hat sich entschieden, ein realistischeres Bild zu zeichnen. Beide sind ganz eigene Charaktere und wirkten auf mich greifbar und menschlich wie wenig andere Buchfiguren.

Trotzdem konnte mich das Buch am Ende nicht ganz überzeugen. Die Autorin hat viele gute Entscheidungen getroffen und mir einen Blick in eine völlig fremde Welt ermöglicht. Leider hatte ich doch immer mal das Gefühl, dass zu viel Wert auf Stil und "Vibe" gelegt wurde, und darunter manchmal die Charaktere und ihre Entwicklung gelitten haben. Dennoch, wer sich auf dieses Buch einlassen kann, wird hier sehr belohnt.