Kein Liebesroman

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Im Buch geht es um eine Vielzahl an ungewöhnlichen Charakteren, allen voran Cleo und Frank, welche sich in einer Silvesternacht treffen und daraufhin ein Paar werden. Abseits dessen geht es aber noch um jede Menge andere Charaktere, die sich im Umkreis der beiden bewegen.

Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich mir unsicher, ob ich es mögen würde. So gut wie alle Charaktere sind irgendwie unsympathisch und überheblich. Sie sind einzigartig, um der Einzigartigkeit Willen und nicht weil es ihre Eigenschaften sind, sondern weil sie nicht wie andere Menschen sein wollen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es satirisch überspitzt sein soll, da es sich dafür wieder zu ernst angefühlt hat.
Letztendlich konnte mich das Buch aber damit überraschen, dass es geschafft hat, dass mir die Schicksale dieser größtenteils fragwürdigen Menschen erstaunlich nahe gegangen sind. Es ist dramatisch und es wird eine weite Palette an Problemen abgedeckt, durch die die einzelnen Charaktere gehen. Dafür, dass ich niemanden kenne, der sich im echten Leben so verhält wie die Romanfiguren, haben sich die Figuren erstaunlich vielschichtig angefühlt. Das Buch war an vielen Stellen sehr berührend, auf eine Weise, die ich ihm nach den ersten paar Kapiteln nicht zugetraut hätte.
Ich denke, dass dem Roman nicht damit gedient wird, ihn als Romanze zu vermarkten, denn das hat zumindest bei mir falsche Erwartungen geweckt.

Das Buch ist irritierend und ich bin etwas unschlüssig, ob ich es überhaupt empfehlen kann, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich es nicht bereue, es gelesen zu haben.