Ein lebenslanges Thema

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clara_fall Avatar

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Natasha hat sich zum Ziel gesetzt, Töchter um sich zu scharen, die genauso wie sie das Verhältnis zu ihrer Mutter verbessern möchten, bevor es zu spät ist. Vor ihrem ersten Treffen fühlt sie sich wie ein Dirigent bei seiner ersten Probe mit einem neuen Orchester. Sieben Menschen mit völlig unterschiedlichen Erfahrungen und Erlebnissen finden sich ein - da ist die Tochter mit der psychisch kranken Mutter; mit der narzisstisch veranlagten Mutter; mit der Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Und da ist Róisín, die sich völlig von ihrer Mutter abhängig fühlt. Sie beschreibt voller grundehrlicher Herzenswärme, was sie ihrer Mutter alles während ihrer Kindheit und Jugendzeit zugemutet hat und wie sehr sie sie immer noch braucht, obwohl sie mittlerweile schon über 40 ist und selbst Mutter. Ein Satz von ihr, der mich besonders berührt hat, lautet: "Ich habe ihr über Jahre so viel Kummer gemacht, aber sie erwartet so gut wie keine Gegenleistung."
Ihren Schilderungen folgen Hausaufgaben, was sie von nun an besser machen kann und auch Natasha schildert ihren Blick auf das Geschehen. Rósín berichtet wiederum von ihren (oftmals niederschmetternden) Erfahrungen, wenn sie Ratschläge in die Tat umsetzt und die LP endet mit einem zu Tränen rührenden Brief von ihr an die Mama.
Eine sehr bewegende Idee, die mich sofort angesprochen hat - welche Tochter hat nicht noch irgendwelche Altlasten wiedergutzumachen und eigentlich fehlt es nur an Verständnis und Hilfe, den ersten Schritt zu tun. Schon allein in dieser kurzen LP habe ich mich sofort wiedererkannt, auch selbst schon in meiner eigenen Rolle als Mutter. Um so mehr bin ich gespannt, welche weiteren Mutter-Tochter-Verhältnisse beleutet werden und wie jeder der Betroffenen versucht, das Beste in der Zeit zu machen, die ihnen noch bleibt.
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet (bestimmt ein wunderschönes Geschenk zum Muttertag - Blumen UND Buch, super!), aber was mich ein wenig gruselt beim Lesen, ist die schlechte Übersetzung - teilweise liest es sich, wie aus dem google-Übersetzer übernommen. Hoffentlich wird das nochmal überarbeitet, bevor das Buch offiziell in den Druck geht. Bei einem Leseexemplar könnte man es noch verschmerzen.........