Club der Töchter

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Das Buch, das nur etwa 230 Seiten umfaßt, ist sehr schnell gelesen, regt aber durchaus zum Nachdenken an.
Das Cover ist für mich nicht stimmig, da es sehr nach "heiler Welt" aussieht, die ja in den wenigsten Fällen gegeben ist.
Neun sehr unterschiedliche Frauen betrachten im Zeitraum von etwa einem halben Jahr und in mehreren Sitzungen das Verhältnis zu ihren Müttern, mit dem Ziel dieses zu verbessern-eine gute Idee!
Natürlich haben auch die beiden Autorinnen eine Mutter und sehr unterschiedliche Verhältnisse zu dieser.
Das in vielen Mutter-Tochter-Beziehungen nicht alles so läuft wie es sein soll, kommt in diesem Buch sehr gut raus. Warum aber die zahlreichen Schwierigkeiten in derartigen Beziehungen immer nur den Töchtern angelastet werden sollen, ist mir unklar. Dazu hat auch die Mutter einen nicht unerheblichen Teil beigetragen!
Die Einteilung der Töchter in verschiedene Kategorien wiez.B. "Die Tochter der Depression" oder "die ergebene Tochter", ist eine Einteilung, die wenig mit der Realität zu tun hat.
Ich habe mir mein eigenes Verhältnis zur Mutter durch den Kopf gehen lassen und auch das Verhältnis von Freundinnen zu ihren Müttern, wir alle sind "Mischtypen" und können uns in diesen Schubladen nicht wiederfinden.
Die Meinung, das es noch viele Dinge gibt, die man mit seiner Mutter tun soll, bevor es zu spät ist, teile ich uneingeschränkt. Am Grab der Mutter Schuldgefühle zu haben, weil nicht alles so war, wie es hätte sein sollen, halte ich aber für überflüssig. Besser wäre es doch, mehr in die eigene Mutter-Tochter-Beziehung (als Mutter) zu investieren!
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, und vielleicht sogar dazu beitrtägt, das ein oder andere Mutter-Tochter-Verhältnis nachhaltig zu verbessern.
Interessant wäre auch ein Nachfolgeroman mit dem Titel "Club der Mütter".