Erwartungen nicht ganz erfüllt

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Die fröhliche Aufmachung des Covers verführt sicherlich zum Lesen, passt m.E. aber nicht so ganz zum Inhalt des Buches.

Die unterschiedlichen Geschichten der 9 Frauen zeigen, dass ein Verhältnis zwischen Mutter und Tochter oft sehr schwierig ist. Sie sind sehr glaubwürdig geschrieben, für mich teils erschreckend (z.B.:"Die Tochter des Narzissmus" und "Die Tochter wider Willen") aber auch berührend ("Die trauerndeTochter"). Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, was man als Tochter aber auch als Mutter ändern kann, um das Verhältnis zueinander nachhaltig zu verbessern. Dem Leser wird aber auch klar, dass schon die Mütter durch ihr Verhältnis zur eigenen Mutter geprägt wurden.

Obwohl es ein Sachbuch ist, liest es sich wie ein Roman. Vom Aufbau her hätte ich es schöner gefunden, die jeweiligen Geschichten der Töchter, so wie bei der Leseprobe geschehen, als Gesamtpaket am Stück zu lesen. Die "Vorstellung" einer Tochter und die ihr anschließend gestellten Hausaufgaben sind zu weit auseinandergerissen, so dass ich als Leser ständig hin- und herblättern musste, um nachzulesen, wie die Mutter-Tochter-Beziehung im Detail geschildert war.
Bei den "Gedanken" zu den einzelnen Töchtern gehen die Autorinnen Róisín und Natasha nicht ausführlich genug auf die betreffende Tochter ein, sondern wechseln gleich wieder zu ihren eigenen Beziehungsproblemen. Auch das hätte ich mir anders gewünscht.

Trotzdem ist das Buch zu empfehlen, denn nur wer über eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung nachdenkt, hat die Chance, an sich selbst zu arbeiten, um das Verhältnis in der eigenen Familie, sei es als Tochter oder als Mutter, zu verbessern.