Wie meine Mutter....

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Eigentlich ist das ein Gefühl, das jede Frau, die ich kenne, immer mal beschleicht: werde ich jetzt schon wie meine Mutter ? Denn selbst, wenn man seine Mutter liebt und ein gutes Verhältnis zu ihr hat, gibt es Seiten an ihr, die man als junges Mädchen bekämpft, um später zu entdecken: ich kann meine Herkunft nicht verleugnen. Was aber passiert mit Frauen, die keine "Chemie" zu ihrer Mutter hatten oder deren Mutter ein Totalausfall war ?
Natasha kommt zu diesen Fragen, als ihre Mutter erkrankt und dieser Fels in der Brandung zjm ersten Mal als jemand wahrgenommen wird, der irgendwann aus dem eigenen Leben geht. Natasha geht die Frage wissenschaftlich an: "Haltne Sie sich für eine gute Tochter ? Könnten Sie eine bessere Tochter sein ? Stellen Sie sich vor, Sie stünden am Grab Ihrer Mutter und hätten keine Schuldgefühle. " Mit diesen Fragen beginnt sie ihre Recherchen und lernt dabei Roisin Ingle kennen. Das Buch spielt in Irland und beide machen die Mütter zu ihrem Thema, laden ausgewählte Frauen ein und gründen den Club der Töchter, in dem neun Frauen über ihre Zeit mit ihren Müttern, ihrem Verhältnis und eben der Frage, wie man letztlich am Grab der Mutter stehen kann, diskutieren.
Das Buch ist eine Mischung aus Sachbuch und Roman, was es ein bisschen schwer für mich gemacht hat. Es geht auch nicht ohne Allgemeinplätze ab, jede Tochter erzählt ihr eigenes Schicksal und dazwischen folgen psychologische Erläuterungen. Hilfreich ist sicher, einen Brief an die jeweilige Mutter zu schreiben. Ob dieser abgesandt wird oder nicht, für jede Frau und Tochter ist es eine gute Idee, sich auf diese Weise mal mit mit der eigenen Mutter auseinanderzuzsetzen , um Dinge anzusprechen, die man im Alltag leider vergisst. Oder eben Frieden zu finden mit seiner Mutter. Das ist für mich auch das, was ich aus diesem Buch mitgenommen habe: darüber nachzudenken, dass die Zeit mit der eigenen Mutter (mit der ich mich gottseidank immer verstanden habe ), beschränkt ist und es beiden Seiten gut tut, den anderen wieder mehr zu beachten und nicht als gegeben hinzunehmen.
Die Sprache in dieesem Buch inst einfach, es ist schnell zu lesen, wirkt nach. DAfür vier Punkte.