Die New Yorker Gesellschaft in den 20ern!

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marionhh Avatar

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New York in den 20er Jahren: Pauline Manfords Terminkalender ist voller als der eines Vorstandsvorsitzenden eines beliebigen Großkonzerns in der heutigen Zeit. Als Mitglied der New Yorker Upper Class hetzt sie von einer gesellschaftlichen Verpflichtung zur nächsten, von einem kosmetischen Termin zum anderen und drängt dieses Leben auch ihrer Familie, vor allem ihrer Tochter Nona, auf. Dabei passiert trotzdem nicht wirklich viel, es wird viel beschrieben, aber man gewinnt dennoch wenig tiefere Einblicke in das Innenleben der Protagonisten.
Thematisch sicherlich so aktuell wie nie, merkt man, dass die Autorin Insider-Wissen hat, man merkt aber auch, dass es eben nicht in der Moderne spielt, die gesellschaftlichen Zwänge sind eben andere und doch sehr (auf)gezwungen. Sprachlich anspruchsvoll, schön zu lesen und ein bisschen altertümlich, aber auch teilweise etwas anstrengend. Es gibt zudem einige Fußnoten zu Begriffen, die anscheinend erst am Ende des Buches erläutert werden, d.h. häufiges Blättern ist vorprogrammiert. Kein Buch, das man einfach so herunterliest.
Fazit: Für Fans des Gesellschaftsromans, etwa im Stil von Rona Jaffes „Von allem das Beste“. Für Fans des anspruchsvollerer Literatur.