Planlos in Polen

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laleli Avatar

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Das erste, was mir bei der Lektüre dieser Leseprobe einfiel, war der Begriff „Panoptikum“.

Tatsächlich führt Baumann seine Leser durch eine Art Kuriositätenkabinett des Reisens:

 

Da er glaubt, je weniger man von einem Reiseziel wisse, desto intensiver würde man es erleben, bucht er einen „Überraschungsflug“ an einen ihm unbekannten Ort. Dort läuft er dann zielstrebig an allem vorbei, was wirklich wissens- und erlebenswert wäre. Stattdessen belustigt er den Leser mit den Banalitäten und Bagatellen von Baumanns Reise ins Blaue.

Natürlich sind scheinbar banale Dinge oft witzige und aufschlussreiche Randnotizen des Reisens. Baumann jedoch zappt sich durch Krakau wie ein gelangweilter TV-Zuschauer: Wenn’s anstrengend wird, wird weggeschaltet. Was bleibt, ist bleierne Müdigkeit…

 

Lustiger sind die Kuriositäten, die er aus der reisenden Tierwelt zu berichten weiß, hier sind wir sozusagen auf dem discovery channel des Reisens gelandet und dürfen über die Fähigkeiten der Zugvögel und Thunfische staunen.

 

Baumanns Schreibstil erinnert mich an den eines Internet-Blogs: Spontan, teilweise ganz spritzig und durchwegs unstrukturiert.

Große Klappe, nix dahinter? Das kann man nach der kurzen Leseprobe noch nicht sagen, vielleicht wartet der Rest des Panoptikums ja noch mit wirklichen und wirklich witzigen Überraschungen auf.