Gar nicht so schlecht

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melange Avatar

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Ich gebe zu, das Buch hat mich doch positiv überrascht. Es ist zwar kein herausragendes Werk der Literaturkunst, aber so schlecht, wie ich die Leseprobe empfunden habe und viele Kritiken hier aussagen, finde ich es tatsächlich nicht. Dabei habe ich das Buch sogar zum größten Teil unter ganz miesen Voraussetzungen gelesen: Beim Warten auf eine Autoreparatur, die viel länger als vorher veranschlagt dauerte.

Zum Inhalt: Kurzgeschichten, die sich alle mit dem Reisen oder dem Drumherum des Reisens im weitesten Sinne beschäftigen. Da hat ein Praktikum im Reisebüro genauso seinen Platz wie die Fahrt mit der Straßenbahn durch das Ruhrgebiet.

Zur Aufmachung: Ein missgelauntes Pärchen am Strand in einem Haufen Unrat. Das Ganze im Comicstil - ganz ehrlich, da bleibe ich tatsächlich lieber daheim.

Mein Fazit: Ein Sammelsurium von Interviews, Werksbesichtigungen und eigenen Erfahrungen, wobei sich Thomas Baumann nicht sträubt, über sich selbst zu lachen. Das war der Aspekt des Buchs, der mir persönlich sehr gut gefallen hat. Durch die Vielfalt der Geschichten wurde es nie langweilig. Meine Highlights dabei waren die Reise nach Russland mit Dosensuppen im Gepäck und die Fahrt mit der Straßenbahn. Was mir nicht gefallen hat, war die manchmal - aber wirklich nur manchmal - leicht ordinäre Sprache und die Fotostrecke über den Tod auf Mallorca - das hatte für mich absolut nichts mit Reisen zu tun und war mir zu makaber für ein eigentlich doch lockeres Buch. 

Nichtsdestotrotz ein Buch wie eine bessere Tütensuppe:

1. Schnell gegessen,
2. okay, jedoch kein kulinarischer Brüller,
3. schnell vergessen.