Ein ungleiches Quartett und eine spannende Story

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_sabrina_ Avatar

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Eine Frau wird an einer Tankstelle von einem jungen Mädchen überfallen. Statt es der Polizei zu melden, legt die Überfallene, Blair, selbst das Geld in die Kasse zurück und lässt das Mädchen, von dem sie glaubt, dass es auf der Flucht ist, mit ihrem Wagen ziehen. Wie Recht Blair, eine verurteilte Mörderin, mittlerweile auf Bewährung draußen, hatte, weiß sie erst, als ihre ehemalige Mitgefangene und Freundin Sneak vor ihrer Tür steht und sie um Hilfe bittet. Sneaks Tochter ist verschwunden und wie sich rausstellt, war sie die junge Frau an der Tankstelle. Eine rasante und brisante Suche nach dem Mädchen startet.

Der turbulente Beginn hatte mich erst einmal völlig aus dem Tritt gebracht und ich war verwundert über Blairs Reaktion, denn ich würde da eher was anderes erwarten, aber naja, Blair ist, wie man noch im Laufe des Buches merkt, eben ein bisschen anders als der Durchschnitt, aber bei weitem noch die normalste Figur in diesem abgefahrenen Buch. Die anderen drei Frauen, die drogenabhängige Diebin Sneak, die Gangsterbraut Ada und die gefrustete Polizistin Jessica könnten kaum unterschiedlicher sein, dennoch sind sie - das verrät bereits das Cover - die letzte Chance des Mädchens.

Allein schon wie dieses unglaubliche Quartett zusammenfindet war gelungen, und das beste ist wirklich, dass sie sich nicht mal mögen, sondern nur aufgrund der schwierigen Umstände zueinander finden und sich dann am Riemen reißen, damit jede ihr Ziel erreicht. Unberechenbare Handlungen, irrsinnige Aktionen und ein kleiner putziger Hugh Jackman haben mich mal schmunzeln, mal den Kopf schütteln lassen. Skrupel kennen manche der handelnden Personen wirklich keine und das führt nicht selten zu Szenen, die sich zartbesaitete Menschen besser nicht so genau vorstellen sollten...
In Teilen ist dieses Buch irgendwie krank, aber trotzdem so mitreißend, dass ich es einfach nicht weglegen konnte. Dazu die gelungene Hintergrundstory, zu der ich hier kein Wort verlieren werde, die Handlungsstränge, die nach und nach verknüpft werden und die wechselnde Erzählperspektive - Blair und Jessica - haben mich echt überzeugt. Mich persönlich hat das Ende einerseits sehr positiv überrascht, andererseits war es auch irgendwann ein wenig absehbar und ich hätte anderes erwartet.

Ich hatte bisher noch kein Buch von Candice Fox gelesen, aber das wird sich nun ändern, denn ich finde sowohl ihren Schreibstil, als auch ihre Figuren in diesem Buch so gelungen, dass ich einfach auch mal die anderen Reihe zumindest antesten muss und während ich das tue, empfehle ich dieses Buch (möglicherweise einen Reihenauftakt?!) weiter.