Schwacher Thriller

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route66 Avatar

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Vier sehr unterschiedliche Frauen, die gemeinsam an einem Vermisstenfall arbeiten.
Ohne zu viel vom Inhalt verraten zu wollen: ich hätte mir unter der Beschreibung etwas anderes vorgestellt. Ich habe einen zusammengewürfelten Haufen erwartet, der zusammenarbeitet, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ein richtiges Team eben. Das ist aber in dem Buch nicht der Fall. Es gibt mehr oder weniger feste Kooperationen unter den Protagonistinnen , aber keine wirkliche Mannschaft. Auch das hätte spannend werden können, aber mir hat Tiefgang im Roman gefehlt. Er ist flüssig zu lesen und ich hatte ihn auch recht schnell durchgelesen, aber Spannung kam bei mir beim Lesen nicht wirklich auf. Das Ende war - in seinen Grundzügen - von Anfang an vorhersehbar und hat mich daher wirklich nicht überrascht. Die Protagonistinnen fand ich auch nicht unbedingt sympathisch, aber auch nicht so interessant, dass mich das nicht gestört hätte. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen den beiden Hauptcharakteren Blair und Jessica. Während die Polizistin Jessica immer aus der dritten Person heraus beschrieben wird, ist Blairs Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. Diese Verzerrung hat mich im Laufe der Handlung immer mehr gestört, gerade weil Blairs Innenleben nicht spannend und Jessicas in der Außenansicht größtenteils so unsympathisch ist, dass eine Teilhabe an ihrem Gefühlsleben wirklich gut getan hätte. Dass dieses Buch ein „gruslig beklemmender Thriller“ ist, wie die WHO auf dem Klappentext behauptet, kann ich auch nicht im Ansatz nachvollziehen. Mir entzieht es sich vollkommen, was an diesem Buch gruselig sein soll. Fazit: Man kann das Buch ganz gut zwischendurch lesen, wenn man seichte Unterhaltung braucht, aber ein besonders tolles Leseerlebnis sollte man nicht erwarten. Mir jedenfalls hat das Buch keine Lust darauf gemacht, ein weiteres der Autorin zu lesen.