Spannung und viel Frauenpower vereint

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xlisax1409 Avatar

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„Dark“ von Candice Fox, 395 Seiten, erschienen am 16. November 2020 im Suhrkamp Verlag.

Um was es geht:

Blair ist seit einem Jahr aus dem Gefängnis draußen, und als sie eines Tages ihre Schicht in einer Tankstelle abarbeitet, wird sie von einem Mädchen überfallen. Kurz darauf meldet sich ihre ehemalige Zellengenossin Snake bei ihr und möchte Blairs Hilfe, um bei der Suche nach ihrer Tochter Dayly zu helfen. Diese ist zufällig auch das Mädchen, das Blair überfallen hat. Eine weitere ehemalige Mitgefangene der beiden und die Polizistin Jessica Sances helfen den beiden zusätzlich noch dabei, Dayly zu finden.

Die Umsetzung:

Das Cover des Buches gefällt mir sehr und es passt auch perfekt zur Atmosphäre des Buches. Der Schreibstil von Candice Fox ist flüssig zu lesen und die Geschichte spannend erzählt. Die meisten Personen aus der Handlung reden ziemlich vulgär, was für mich so die Illusion geschaffen hat, als wäre man mitten in einer Großstadt Amerikas. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Blair und der Erzählperspektive von Jessica Sances geschrieben, woran ich mich erst noch gewöhnen musste, da es ein bisschen seltsam war, ständig von der Ich- in die Erzählperspektive zu wechseln. Allerdings hatte ich mich schnell daran gewöhnt und fand es schlussendlich auch sehr gut und passend.
Der Klappentext hatte mich irgendwie ein kleines bisschen an „Birds of prey“ erinnert (aber man kann den Film von der Handlung her natürlich nicht im entferntesten mit diesem Buch vergleichen), weshalb ich sofort neugierig wurde. Vier Frauen, die normalerweise nicht viel miteinander zu tun haben und zusammen Versuchen ein Mädchen zu retten, allerdings war die „skrupellose Gangsterin“ leider viel zu wenig präsent, was mich etwas enttäuscht hat, da ich überhaupt erst ziemlich spät gemerkt habe, wer die Gangsterin aus dem Klappentext sein soll.
Blair gefiel mir sehr, sie ist jemand, den man eigentlich nur mögen kann und hat mit ihrer Art bei mir auch total gepunktet. Sie ist nett, will es allen Recht machen und hat ein gutes Herz, auch wenn sie eine Mörderin ist. Wenn man etwas liegen lässt, hat Snake es schneller geschnappt, als man Piep sagen kann und das hat manchmal für ziemlich lustige Passagen gesorgt, und sie war mit Abstand der unterhaltsamste Charakter in diesem Buch. Jessica Sances hingegen tat mir ziemlich leid. Sie hat es gerade nicht sehr einfach und wirkte auf mich auch die meiste Zeit sehr schlecht gelaunt. Allerdings konnte ich ihre Beweggründe und alles sehr gut nachvollziehen, was sie für mich deshalb trotzdem irgendwie sympathisch gemacht hat.
Die Handlung gefiel mir von der ersten Seite an, da schon der Anfang unglaublich spannend begann. Im Laufe der Geschichte kamen immer mehr Indizien ans Tageslicht, mit denen man anfangs noch nicht allzu viel anfangen kann, allerdings ändert sich das ab circa Seite dreihundert, da sich das Puzzle ab da langsam zusammensetzt und bis zum Ende alles einen Sinn gemacht ergibt. Das Buch ist außerdem ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Geld Menschen ins Negative verändert. Allerdings wurden im Laufe der Handlung so viele Namen genannt, so dass ich öfters keinen Plan mehr hatte, was der oder die Erwähnte für eine Person war.

Mein Fazit:

Ein sehr spannender Thriller und auch mit einer der Besten, die ich jemals gelesen habe. Candice Fox weiß genau, wie man Spannung aufbaut und dafür sorgt, dass der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Deshalb bekommt das Buch von mir auch 5 von 5 Sternen.