Etwas sehr konstruiert...

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xirxe Avatar

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Nach einem recht typischen Thrillerintro - ein lange zurückliegendes Ereignis, das jedoch für künftige Geschehnisse (vermutlich) eine grosse Bedeutung spielt - stellen sich zwei Handlungsstränge dar, die sich in der Leseprobe (und wohl auch im weiteren Fortgang des Buches) kreuzen. Dies ist geschickt gemacht: Die letzten Minuten werden durch Perspektivwechsel sowohl von der einen und wie anschließend auch von der anderen Seite dargestellt.

Die Rolle des 'Bad Guy' scheint Ellis zu übernehmen, der starke pathologische Züge aufweist und offenbar Mitglied einer obskuren Glaubensgemeinschaft ist, die sich als Ziel die Klärung des Mordes von Abel durch seinen Bruder Kain gesetzt hat. HIerzu scheint ein Buch benötigt zu werden, auf dessen Suche sich Ellis nun befindet. Und auch vor einem Mord schreckt er nicht zurück...

Der Held ist eindeutig Cal, knapp 30 mit einer Vergangenheit (siehe Intro), die ihn vermutlich das ganze Buch hindurch begleiten wird. Sein Freund und Begleiter ist Roosevelt, ein ehemaliger Priester, der für den 'humoristischen' Teil des Buches verantwortlich zeichnet. Beide kümmern sich in Miami um Obdachlose, jeder auf seine Weise mit unverrückbaren Prinzipien ausgestattet, die für ausreichend (auch amüsanten) Diskussionsstoff sorgen dürften.

Bei einem gemeinsamen Einsatz finden sie Cals Vater niedergestochen im Park, der zufälligerweise das zuvor bereits genannte mysteriöse Buch befördern sollte. Und zufälligerweise ist Ellis Zeuge, womit der Kreis schon mal geschlossen ist :-)  Dennoch, manches ist einfach zuviel des Zufälligen: Ellis liest das Dossier über Cals Vater, hört zufälligerweise Cals Namen (der seinen Vater nach 19 Jahren das erste Mal wieder sieht) und weiss sofort: Das sind Vater und Sohn. Naja!

Alles in allem: Kann man wohl lesen, aber ein Muss ist es für mich sicher nicht.