Dreck und Drecksspiele

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gisel Avatar

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Hannah möchte mit ihrem Mann und ihrem Baby ein schönes Wochenende erleben, doch dann wird sie von einem fremden Mann gefesselt und gefoltert. Währenddessen sucht der Expolizist David nach Shirin, die entführt worden ist. Toni wiederum erfährt, dass Leyla von ihm schwanger ist – und kurz danach wird sie ermordet aufgefunden.
Mehrere Handlungsstränge werden in diese Geschichte eingeführt und laufen parallel bis zum Ende. Sehr lange bleibt die Frage, wie diese völlig verschiedenen Handlungen zusammenhängen, erst zum Schluss erhält der Leser die Antwort darauf. Die Kapitel sind äußerst kurz und enden jeweils mit einem Cliffhanger. Die Fülle an handelnden Personen ist verwirrend und riss mich immer wieder aus dem Lesefluss.
Es ist starker Tobak, was Martin Krist dem Leser hier auftischt: Menschenleben zählen kaum, das Blut scheint hier aus den Seiten herauszufließen. Die Sprache ist einfach bis vulgär, die Dialoge abgehackt, sogar die einzelnen Sätze sind abgehackt, die Protagonisten können einander kaum aussprechen lassen. Besonders gestört hat mich der Dauerfluch, den Toni durch die gesamte Geschichte trägt. Musste das denn wirklich sein?
Mit großer Begeisterung habe ich den ersten Krimi von Martin Krist gelesen, „Mädchenwiese“. Umso mehr bin ich von dem aktuellen Buch enttäuscht, es gibt zuviel, was mir negativ aufgefallen ist. Da geht dann auch unter, dass die Auflösung, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen, sehr geschickt konstruiert ist. Und obwohl Herr Krist auch dieses Buch mit einem Cliffhanger beendet, der auf den Nachfolger neugierig machen soll, werde ich keine weiteren Bücher zu David Gross lesen.