Drecksspiel

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goch9 Avatar

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Eine Prostituierte wird bestialisch getötet. Ein Mädchen wird entführt und taucht nach der Lösegeldübergabe nicht wieder auf. Eine Frau und ihre Baby werden festgehalten und gefoltert. Der Polizist Tony kokst und prügelt sich durchs Milieu. Detektiv David versucht zu ermitteln und gerät in den Sumpf der organisierten Kriminalität.

Nach „Wut“ und „Mädchenwiese“ war das jetzt der dritte Thriller, den ich von Martin Krist gelesen habe. Wie in den vorgenannten Büchern werden auch in diesen Thriller viele verschiedene Handlungsstränge meisterlich miteinander verwoben und zu einem schlüssigen und spannenden Thriller zu Ende geführt. In „Dreckspiel“ waren mir die Wechsel zwischen den einzelnen Erzählsträngen aber zu hektisch und zu kurz. Ich hatte zwischendurch das Gefühl drei oder mehr Thriller gleichzeitig zu erleben und jemand schaltete immer, wenn die Spannung ihren Höhepunkt hat, von einem Thriller zum anderen. Es war dieses Mal zu heftig und überzogen. Auch in der Handlung hatte ich den Eindruck, dass einfach zu viel drauf gepackt wird. Warum musste Hanna erst verletzt und geschunden entkommen, in einem Erdloch im Wald hängen bleiben, sich daraus mühevoll befreien um dann geschockt festzustellen, dass ihr Folterer vor ihr steht? Schnitt, anderer Erzählstrang, Sekunden später erkennt sie, dass sie sich getäuscht hat. Sie rettet sich in eine Hütte, entscheidet nach kurzer Rast, dass es nicht der rechte Unterschlupf ist und wird beim Verlassen dieser Hütte dann tatsächlich von ihrem Folterer aufgegriffen und weiter gequält.

Auch das Ende gefällt mir dieses Mal leider nicht. Ich habe nichts gegen ein offenes Ende bei Thrillern. Manchmal kann ein Fall oder Erlebnis nicht bis zum letzten Krümel geklärt werden. Aber dieses Ende kam sehr abrupt und lies mich ratlos und ein wenig frustriert zurück. Ich weiß nicht, ob es an der gekürzten Fassung des Hörbuches liegt. Wird es eine Fortsetzung von Dreckspiel geben? Diese Lösung erscheint mir auf jeden Fall nicht die Endgültige zu sein, Schade.

Da ich hier das Hörbuch, gelesen von Tobias Kluckert, rezensiere, möchte ich darauf hinweisen, dass ich die Sprecherleistung von Herrn Kluckert sehr gut empfunden habe.

 

Betonung und Klangfarbe waren bestechend gut. Die Emotionen kamen sehr gut rüber.