Ein Drecksspiel

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girasole Avatar

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Wenn ein Autor ein Personenregister an den Anfang stellt, lässt es darauf schließen, daß es sinnvoll ist, dieses verfügbar zu haben und das war hier der Fall.

Die Story beginnt HEUTE MORGEN gleich mit brutaler Gewalt. Caro muß zusehen, wie eine junge Frau getötet wird. Sie soll an dieser Situation schuld sein, weil sie nicht sagt, wo Markus zu finden ist.

Dann gehen wir nach VORGESTERN ABEND zurück und lernen Philip kennen, der zwar ständig von Geldsorgen geplagt ist, aber mit Hannah, ihrem Baby Millie und dem Hund Bootsmann einen Wochenendtrip unternehmen will. Sie hübscht sich auf und will ihn verführen, stattdessen kommt ein Fremder ins Ferienhaus und foltert sie grausam.

In einem weiteren Strang erfahren wir von Toni Risse, einem Polizisten, der gerade von Leyla, einer Prostituierten und gleichzeitig seine Freundin, erfahren hat, daß sie schwanger ist. Als er sie wiedersieht, ist sie tot und übelst zugerichtet. Er ist drogenabhängig, hat Schulden bei Miguel Dossantes, hat seine DNA-Spuren in ihrer gesamten Wohnung hinterlassen und muß vor seinen eigenen Kollegen die Flucht ergreifen.

Shirin Rosenfeldt, Tochter der angesehenen Familie Rosenfeldt wurde entführt. Der Vater hat ein Architekturbüro, das allerdings finanziell nicht so toll dasteht und Frau Rosenfeldt ist in der Kommunalpolitik engagiert. Sie wollen sich scheiden lassen. Außerdem sind sie auf unterschiedliche Art in einem Bordellprojekt involviert. Es wurde zwar bereits Lösegeld bezahlt, aber das Mädchen kam nicht frei. Von ihrem Rechtsanwalt wird der Ex-Polizist David Gross beauftragt, Shirin zu finden.

Über allem steht der Gangster-Boss Miguel Dossantes. Er hält sich für einen Ehrenbürger Berlins, in Wirklichkeit ist sein Revier das Rotlichtmillieu. Und hier geht es wirklich um ein Drecksspiel!


Zuerst möchte ich bemerken, daß es spannend war, wie nun die Vielzahl von Strängen zusammengeht. Meine Kritikpunkte gehen aber dahin, daß es mir schlichtweg zu viele Personen, zu viele Handlungsstränge, zuviel Brutalität, zu viele Ungereimtheiten und auch zu viele offene Enden waren. Durch die kurzen Kapitel und Schnitte fühlte ich mich durch das Buch gehetzt, durch die vielen Personen wurde keine Tiefe erzielt. Außerdem war mir nicht bewusst, daß es der Anfang einer Reihe mit David Gross werden soll. Nach meiner Begeisterung für die „Mädchenwiese“ hat mich das "Drecksspiel" enttäuscht