Ein düsteres Kapitel der skandinavischen Geschichte
In „Das Echo der Sommer“ wird am Beispiel von drei Frauen aus zwei Generationen von den Zwangsumsiedlungen der nomadischen Sámen erzählt, dem letzten indigenen Volk Europas.
Als die dreizehnjährige Ingá, ihre Mutter Rávdná und ihre Tante Ánne im Jahr 1941 wie immer von ihrem Winterquartier in ihre Sommerheimat, an einen See in Nordschweden, zurückkehren, ist ihr Koten sowie die gesamte sámische Siedlung inklusive des Grabes von Ingás Vater schon fast im See versunken. Durch den Bau immer höherer Staudämme für ein Wasserkraftwerk werden die Sámen Stück für Stück verdrängt, ihre Dörfer zerstört. Der schwedische Staat entscheidet über die Köpfe der Sámen hinweg. Die Betroffenen, deren Heimat hier ist, wurden weder gefragt noch angemessen entschädigt. Da sie als ungebildet und unzuverlässig gelten, haben schwedische Verwaltungsangestellte im Süden des Landes die Vormundschaft über die Sámen, heißt, diese Leute entscheiden über das Leben von Menschen, deren Lebensweise, Traditionen und Kultur sie nicht ansatzweise kennen. So ist es den Sámen z.B. verboten, feste Häuser zu bauen, sie erhalten keine Kredite, etc.
Ingás Mutter Rávdná will das nicht mehr länger hinnehmen. Obwohl verboten, baut sie heimlich ein Haus und versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, gegen diese Ungerechtigkeiten zu protestieren. Allerdings steht sie ziemlich allein da, die anderen Mitglieder der sámischen Gemeinde fügen sich schweigend in ihr Schicksal.
Dreißig Jahre später, im Jahr 1971, Ingá ist inzwischen eine erwachsene Frau, ihre Tante Ánne verstorben, wiederholt sich die Geschichte: der Stausee wird nochmals erweitert und wieder wird Rávdnás Haus vom See verschlungen.
Die Autorin, Elin Anna Labba, hat selbst sámische Wurzeln und als Aktivistin für die Sache ihres Volkes auch ein Sachbuch zu dem Thema geschrieben. Nichtsdestotrotz hat sie in „Das Echo der Sommer" nicht lehrerhaft den Zeigefinger erhoben, sondern ein sehr berührendes und kraftvolles Buch geschrieben. Sehr authentisch, aber auch voller Poesie erzählt sie von der Verbundenheit der Sámen mit ihren Traditionen und ihrer Kultur, ihrer klaren, reinen Liebe zur Natur – dem „modernen“ Menschen scheint all dies abhandengekommen zu sein.
Da im Text viele sámische Begriffe verwendet werden, ist das Buch nicht einfach so nebenbei zu lesen (ein Glossar gibt es nicht). Doch wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, versinkt man in einem lehrreichen, sehr intensiven und berührenden Buch, das auch noch zum Nachdenken einlädt!
Als die dreizehnjährige Ingá, ihre Mutter Rávdná und ihre Tante Ánne im Jahr 1941 wie immer von ihrem Winterquartier in ihre Sommerheimat, an einen See in Nordschweden, zurückkehren, ist ihr Koten sowie die gesamte sámische Siedlung inklusive des Grabes von Ingás Vater schon fast im See versunken. Durch den Bau immer höherer Staudämme für ein Wasserkraftwerk werden die Sámen Stück für Stück verdrängt, ihre Dörfer zerstört. Der schwedische Staat entscheidet über die Köpfe der Sámen hinweg. Die Betroffenen, deren Heimat hier ist, wurden weder gefragt noch angemessen entschädigt. Da sie als ungebildet und unzuverlässig gelten, haben schwedische Verwaltungsangestellte im Süden des Landes die Vormundschaft über die Sámen, heißt, diese Leute entscheiden über das Leben von Menschen, deren Lebensweise, Traditionen und Kultur sie nicht ansatzweise kennen. So ist es den Sámen z.B. verboten, feste Häuser zu bauen, sie erhalten keine Kredite, etc.
Ingás Mutter Rávdná will das nicht mehr länger hinnehmen. Obwohl verboten, baut sie heimlich ein Haus und versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, gegen diese Ungerechtigkeiten zu protestieren. Allerdings steht sie ziemlich allein da, die anderen Mitglieder der sámischen Gemeinde fügen sich schweigend in ihr Schicksal.
Dreißig Jahre später, im Jahr 1971, Ingá ist inzwischen eine erwachsene Frau, ihre Tante Ánne verstorben, wiederholt sich die Geschichte: der Stausee wird nochmals erweitert und wieder wird Rávdnás Haus vom See verschlungen.
Die Autorin, Elin Anna Labba, hat selbst sámische Wurzeln und als Aktivistin für die Sache ihres Volkes auch ein Sachbuch zu dem Thema geschrieben. Nichtsdestotrotz hat sie in „Das Echo der Sommer" nicht lehrerhaft den Zeigefinger erhoben, sondern ein sehr berührendes und kraftvolles Buch geschrieben. Sehr authentisch, aber auch voller Poesie erzählt sie von der Verbundenheit der Sámen mit ihren Traditionen und ihrer Kultur, ihrer klaren, reinen Liebe zur Natur – dem „modernen“ Menschen scheint all dies abhandengekommen zu sein.
Da im Text viele sámische Begriffe verwendet werden, ist das Buch nicht einfach so nebenbei zu lesen (ein Glossar gibt es nicht). Doch wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, versinkt man in einem lehrreichen, sehr intensiven und berührenden Buch, das auch noch zum Nachdenken einlädt!