Eine fremde Welt

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pusteblümchen Avatar

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Das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Leben der Samen. Für mich war das bisher eine völlig fremde Welt und ich habe ein wenig gebraucht, um mich auf die Geschichte einzulassen.
Die dreizehnjährige Iŋgá lebt mit ihrer Mutter Rávdná und ihrer Tante Anne in „Sommerland“ an einem See im Nordwesten von Schweden. Als sie nach dem Winter in ihr Dorf zurückkehren wollen, ist es durch den Bau eines Staudamms für ein Wasserkraftwerk überschwemmt. Überall ist nur noch Wasser. Damit verlieren die drei Frauen ihre Heimat, ihre Erinnerungen und auch ihre Existenzgrundlage.
Ihre Kultur wird untergraben und gleichzeitig wird ihnen keine Möglichkeit gegeben sesshaft zu werden.
Das Volk der Sami lebt im Einklang mit der Natur, die durch politische Entscheidungen rücksichtslos verändert und zerstört wird. Mich hat das Vorgehen geschockt und ich hatte tiefstes Mitgefühl mit den Protagonistinnen, deren Leben vollkommen unverschuldet zugunsten des Profits des Staates zerstört wird.
In dem Buch bin ich immer wieder auf Ausdrücke der Sami gestoßen, für die ich eine Übersetzung vermisst habe. Abgesehen davon ist es ein lesenswertes Buch, das mich berührt hat, in eine fremde Welt blicken lässt und dem Volk der Samen eine Stimme gibt, die viel lauter sein sollte.