Starker Roman

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ada2011 Avatar

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Das Echo der Sommer beschreibt die Vertreibung der Samen an den Quellseen des Stora Luleälvs in Schweden. Zum geschichtlichen Hintergrund sollte man wissen, dass Schweden 1923, 1939, zwischen 1940 und 1944 und noch einmal 1972 die Lebensräume der dort im Sommer lebenden Samen überfluten ließ. Wasserkraft zur Energiegewinnung wurde benötigt. Jedes Mal verloren die Menschen alles und mussten sich höher ansiedeln. Besonders nach dem letzten Überfluten 1972 verließen viele ihre Heimat ganz und siedelten sich woanders an, gaben ihre traditionelle Herkunft auf und nahmen eine Arbeit an und Wohnungen mit Strom und Wasser.
Im Roman kommen viele originale Redewendungen vor, die sich aber immer aus dem Sinnzusammenhang ergeben und mir keine Probleme bereitet haben.
Erzählt wird die Geschichte dieser Vertreibungen an Hand des Lebens von Iŋgá, ihrer Mutter und ihrer Tante.
Das Echo der Sommer beschreibt die Traditionen, besonders aber auch den Verfall dieser, was durch die Ungerechtigkeiten der sesshaften Bevölkerung und des Rassismus noch geschürt wird.
Mich hat dieser Roman traurig zurückgelassen. Es gibt hier kein Happy End, aber wohl ein Ende. Man möchte weinen um das, was vergangen ist und keine Chance bietet, diese wahnsinnigen Verfehlungen am Volk der Samen wieder gut zu machen. Wobei es eine Wiedergutmachung ja nicht geben kann, wenn letztendlich Menschenleben dranhängt.
Das Echo der Sommer rüttelt am Leser und ich hoffe, dass viele Menschen begreifen, dass es hier ein Volk zu schützen gilt, ein Volk, das sich auskennt mit der Natur, ja Teil der Natur ist und wir brauchen gerade diese Menschen heutzutage so sehr, sind doch gerade den zivilisierten Menschen die meisten dieser Fähigkeiten verloren gegangen.
Ein starker Roman über starke Menschen, über Kampf und Aufgabe.