I don´t get the Hype

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a_boatfullof_books Avatar

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Das Einstein Enigma hätte richtig gut sein können... Und ja, die vielen philosophischen Debatten, die unzähligen Fragen über das Leben, die zahlreichen Versuche einer Antwort - das mochte ich. Diese Blick aufs Große Ganze. Über den Tellerrand hinaus! Die großen Ideen auf dieser Welt bündeln, sie von Grund auf aufarbeiten, um diesem einen Gedanken zu folgen und rauszufinden, warum wir hier sind und wer uns und das Universum geschaffen hat. Und doch geht die ganze Tiefsinnigkeit auf Kosten des Plots (der, um es freundlich auszudrücken, haarsträubend ist) und der Figuren des Romans (die praktisch nicht existent, sondern vielmehr nur das Sprachrohr für die Ideen des Autos sind). Vor allem letzteres hat mich gestresst, denn unsere Hauptfigur Tomás Norohna ist so hohl, es ist unglaubtlich. Er benutzt die Sätez "Das verstehe ich nicht" und "Können Sie mir das erklären" oder "wie genau meinen Sie das" so dermaßen inflationär, es sollte ein neues Wort für "inflationär" geben. Diese nicht vorhandene Charaktereigenschaft war fast noch schwieriger nachzuvollziehen, als sein fehlender Handlungsimplus und die nicht vorhandene Reaktion auf den nahenden Tod seines Vaters. Und! Dieses Buch hat einen Award verdient, mindestens aber eine Nominierung, für die schlechteste (und unpassendste) romantische Szen ever!

Aber im Grunde verstehe ich den Hype doch! Das Einstein Enigma ist wie der Da Vinci Code: an den Haaren herbeigezogen und trotzdem interessant genug, um über all die Fehler hinweg zu sehen. Nur das Robert Langdon tatsächlich Charakter hatte und Noronha nur einen Namen.