Krimi mit wissenschaftlichen Tendenzen

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kindder80er Avatar

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Eigentlich beurteile ich nicht so gern ein Cover, aber dieses hier halte ich mit dem aufgedruckten "1 Million Mal verkauft" für relativ verunglückt. Auch sonst sieht es eher aus, als wenn man es mit einem Bildbearbeitungsprogramm zusammengeschustert hätte, aber man soll ein Buch ja auch nicht vom Einband her beurteilen... Obwohl... Die Broschur bei so einem dicken Schinken ist auch grenzwertig. Ein richtiger Einband hätte dem Buch gut getan, aber nun wirklich zum Inhalt ;-) :

Das Buch fängt mit einer mitgeschnittenen Unterhaltung von Albert Einstein und dem Ministerpräsidenten des frisch gegründeten Staates Israel an, die vom CIA abgehört wird. Augenscheinlich geht es um den Bau einer Atombombe, aber mit Fortschreiten des Gesprächs geht es mehr und mehr um Gott und dem Beweis um dessen Existenz, wie Albert Einstein "Ihn" sich vorstellt. Dabei handelt es sich laut Einstein nicht um das vermittelte Bild der Bibel, sondern eigentlich um den "Geist" der Natur.

Über 50 Jahre später landen wir bei dem portugiesischen Professor Tomás, der in Kairo auf Ariana trifft, die ihn dringend für die Entschlüsselung und Übersetzung der "Gottesformel" von Albert Einstein gewinnen will. Eigentlich hat Tomás andere Verpflichtungen, aber das horrende Honorar lässt ihn schwach werden. Was nun genau hinter der Gottesformel steckt, muss nun der Leser mit Tomás herausfinden...

Der Schreibstil liest sich eigentlich ganz gut, allerdings hat mich schon bei der Restaurantszene zwischen Ariana und Tomás ziemlich genervt, dass einige Dialoge doppelt und dreifach vorkamen und die Protagonisten fast schon aneinander vorbeigeredet haben. Der Professor musste immer wieder seine Verschwiegenheit versichern und Tomás fragt wieder und wieder nach, was das Wort "Gottesformel" zu bedeuten hat. Dabei gibt es immer wieder die gleichen Antworten auf beiden Seiten. Solche Längen sind immer wieder im Buch zu lesen und lenken vom wirklich Interessanten eher ab: Laut Autor sind alle wissenschaftlichen Angaben in diesem Buch nämlich wahr und die Theorien darin werden von namhaften Physikern und Mathematikern vertreten, was das Ganze noch um einiges interessanter macht...

Insgesamt hat mir das Buch gefallen und es gibt einige Denkansätze, die ich weiter verfolgen möchte. Ein Thriller ist es allerdings nicht wirklich. Ich würde es als "Krimi" mit wissenschaftlichen Tendenzen einstufen.